Author Topic: Habe im Blog...  (Read 375629 times)

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Re:Habe im Blog...
« Reply #2325 on: 19. März 2025, 05.30 Uhr »
… den (philosophischen) Briefwechsel zwischen Rudolf Carnap und Otto Neurath vorgestellt. Eine interessante Mischung aus ein bisschen Privatem und sehr viel Philosophischem. (Auch wenn Neurath den Begriff Philosophie aus ihren Arbeiten ausgeschlossen sehen wollte.)
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2326 on: 21. März 2025, 06.40 Uhr »
… kurz und knapp ein Büchlein abgehandelt, das ich nur aus der Not heraus gekauft hatte, weil es vom Autor Saint-Pol-Roux selbst auf Französisch nur wenig gibt. Ich hätte es mir aber im Grunde genommen sparen können. Etwas für Sentenzenjäger:innen auf Social Media.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2327 on: 23. März 2025, 06.26 Uhr »
… aus einer Auswahlausgabe zwei Texte Ewald Christian von Kleists näher vorgestellt, Der Frühling und Seneka. Ein Traurspiel. Kleist dichtete zwar auch anakreontisch, weist aber in diesen beiden Texten über sich und seine Zeit hinaus. Das Gedicht Der Frühling trägt bereits Züge des Realismus; das Drama um den römischen Philosophen und Politiker Seneca weist mit der realistischen Darstellung eines Selbstmordes auf offener Bühne sogar ins 20. Jahrhundert voraus. Heute würde man allerdings kaum noch von ihm sprechen, wäre da nicht seine Freundschaft gewesen mit einem der ganz Großen seiner Zeit: Gotthold Ephraim Lessing. Ein bisschen schade um sein Werk ist das schon.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2328 on: 26. März 2025, 05.30 Uhr »
… ein wahres Trumm von Buch besprochen. (Kennt man das Wort außerhalb der Schweiz?) Es handelt sich um Fortschritt und Fiasko und Aufbruch in den Abgrund, also eigentlich um zwei Bücher. Nämlich die ersten beiden Bände von Hans Freys auf sechs Bände angelegten Geschichte der deutschen Science Fiction seit dem Vormärz. Im Detail, außerhalb von Hans Freys Spezialgebiet, habe ich einige Vorbehalte zu machen, beim eigentlichen Thema entpuppt sich der Wälzer als wahre Fundgrube. Allerdings liest man die beiden Bücher vielleicht besser punktuell als von vorne nach hinten. (Und ich stehe jetzt vor der Frage, wo ich es hinstelle …)
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2329 on: 28. März 2025, 06.20 Uhr »
… wieder einmal von einem Konzertabend erzählt. Dieses Mal waren es praktisch nur Komponisten mit Werke aus dem 20. und dem 21. Jahrhundert. Persönlich empfinde ich diese Musik immer als anstrengend, vielleicht, weil ich da zu sehr mit dem Kopf folge (folgen muss). Je nun – interessant war es auf jeden Fall.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2330 on: 30. März 2025, 06.38 Uhr »
… inspiriert durch Simone de Beauvoir, die sich in ihrem Buch über das Alter des öfteren auf ihn beruft, nun auch Ciceros Cato maior de senectute (Cato der Ältere über das Alter) gelesen und vorgestellt. Eigentlich ein Plagiat aus Platons Staat ist es doch (oder vielleicht gerade deswegen?) recht rund und lesenswert geraten. Auch hat es die Diskussionen über das Alter für die folgenden Jahrhunderte wirksam geprägt.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2331 on: 02. April 2025, 05.30 Uhr »
… ein bisschen alte chinesische Philosophie (oder ist es doch Religion?) getrieben. Laozis Daodejing ist zeitlich wie örtlich weit von uns hier im Westen weg. Verstehen können wir es allenfalls durch Vergleiche – und ob die immer stimmen?
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2332 on: 04. April 2025, 06.25 Uhr »
… meiner Enttäuschung über einen kurzen Essay Ausdruck gegeben, in dem Jean-Paul Sartre versucht, a) seinen Existenzialismus zu definieren und b) sich bei der Kommunistischen Partei Frankreichs anzubiedern. Beides scheiterte. (Wie überhaupt Sartre, meiner Meinung nach – ganz sicher nach Das Sein und das Nichts – überschätzt wird.)
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Offline orzifar

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Re:Habe im Blog...
« Reply #2333 on: 06. April 2025, 03.18 Uhr »
… meiner Enttäuschung über einen kurzen Essay Ausdruck gegeben, in dem Jean-Paul Sartre versucht, a) seinen Existenzialismus zu definieren und b) sich bei der Kommunistischen Partei Frankreichs anzubiedern. Beides scheiterte. (Wie überhaupt Sartre, meiner Meinung nach – ganz sicher nach Das Sein und das Nichts – überschätzt wird.)

Zustimmung. Sartre war als Philosoph mehr als fragwürdig, ich schätze seine literarischen Arbeiten (teilweise) höher ein.
Derzeitige Lektüre:

Herbert Schnädelbach: Philosophie in Deutschland 1831 - 1933
Hans Albert: Kritik des theologischen Denkens
Marshall Sahlins: Neue Wissenschaft des verwunschenen Universums. Eine Anthropologie fast der gesamten Menschheit
Erich Kästner: Fabian

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Re:Habe im Blog...
« Reply #2334 on: 06. April 2025, 06.28 Uhr »
… eine Sammlung von Kurzgeschichten des bis zur Wende in der DDR lebenden Eberhard Hilscher vorgestellt: Rendezvous der Träumer, Narren und Verliebten. Es handelt sich um bisher unveröffentlichte Texte. Schade, dass Hilscher nicht bekannter ist; es wäre ihm zumindest postum zu gönnen.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2335 on: 07. April 2025, 05.32 Uhr »
Zustimmung. Sartre war als Philosoph mehr als fragwürdig, ich schätze seine literarischen Arbeiten (teilweise) höher ein.

Ich muss wirklich einmal Das Sein und das Nichts wieder lesen ...
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Offline orzifar

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Re:Habe im Blog...
« Reply #2336 on: 08. April 2025, 19.41 Uhr »
Zustimmung. Sartre war als Philosoph mehr als fragwürdig, ich schätze seine literarischen Arbeiten (teilweise) höher ein.

Ich muss wirklich einmal Das Sein und das Nichts wieder lesen ...

Hmmm - bist du dir sicher, deine Zeit nicht sinnvoller verlesen zu können?  ;)
Derzeitige Lektüre:

Herbert Schnädelbach: Philosophie in Deutschland 1831 - 1933
Hans Albert: Kritik des theologischen Denkens
Marshall Sahlins: Neue Wissenschaft des verwunschenen Universums. Eine Anthropologie fast der gesamten Menschheit
Erich Kästner: Fabian

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Re:Habe im Blog...
« Reply #2337 on: 09. April 2025, 05.29 Uhr »
… Teil II von Thomas Manns Josephs-Tetralogie vorgestellt. Auch dieser ist hervorragend geschrieben, stilistisch wie inhaltlich. Zum Schwärmen.

Hmmm - bist du dir sicher, deine Zeit nicht sinnvoller verlesen zu können?  ;)

Nein.  :D
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2338 on: Yesterday at 06:19 »
… ein Buch der jüngsten Nobelpreisträgerin vorgestellt: The White Book von Han Kang. Die Südkoreanerin erhielt bekanntlich letztes Jahr den Nobelpreis für Literatur. Sie ist aber nicht nur deshalb die Jüngste sondern auch weil sie tatsächlich altersmäßig eine der jüngsten Preisträgerinnen überhaupt ist. Ich weiß nicht, wie gut oder schlecht ihre anderen Bücher sind. Dieses hier ist ausgezeichnet – will sagen: Nur schon für dieses Buch hätte Han Kang ihre Auszeichnung verdient. Damit aber lasse ich es auch mit ihr bewenden. Ich will den guten Eindruck nicht zerstören, den ich nun von ihr habe.
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