Author Topic: Lichtenberg: Briefe  (Read 49542 times)

Offline sandhofer

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Lichtenberg: Briefe
« on: 13. Februar 2013, 06.52 Uhr »
Hallo!

Ich habe dann gestern Abend noch begonnen, bin aber noch nicht weiter als das editorische Vorwort und die ersten zwei oder drei Briefe gekommen. Da kann man noch nicht viel dazu sagen, ausser, dass Lichtenberg offenbar schon früh ein guter Stilist war.

Grüsse

sandhofer
Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

BigBen

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #1 on: 13. Februar 2013, 07.47 Uhr »
Ich stecke noch im Vorwort und habe mich schon einmal geärgert. Germanisten/Philologen sollten doch wissen, daß es keine "deutsche" Schrift gibt (da hilft auch nicht, es in Anführungszeichen zu setzen).  >:(
Ansonsten fand ich es interessant, daß in der Danksagung auch mal die erwähnt wurden, die das Projekt torpediert haben.  >:D

Offline sandhofer

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #2 on: 13. Februar 2013, 14.51 Uhr »
Na ja ... ist die kürzeste Art und Weise, das zu beschreiben ...  8) Wie willst Du es sonst bezeichnen? Weder Kurrent noch Sütterlin treffen die ganze Bandbreite (Sütterlin ist eh weit später). Kursivschrift ist zweideutig. Schön finde ich vor allem, dass der Unterschied zwischen Kurrent- und Normalschrift, dem keinerlei Bedeutung zugeordnet ist, mal ignoriert wird.
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BigBen

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #3 on: 13. Februar 2013, 15.32 Uhr »
Ich denke mal, Kurrent wäre die richtige Bezeichnung gewesen.

BigBen

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #4 on: 14. Februar 2013, 08.03 Uhr »
Die ersten Briefe habe ich jetzt gelesen. Das Spektrum reicht ja extrem weit. Von Mathenachhilfe bis zum Einschleimen beim Landesfürsten. Mir scheint, das Lichtenbergs Sprache eckiger ist, wenn es um offizielle oder sachliche Themen geht (ist das nur mein Endruck?). Ich finde es gut, das der kritische Apparat direkt hinter jeden einzelnen Brief gesetzt wurde. Macht das Lesen einfacher. Nur die Verweise auf Personen- und Sachregister ignoriere ich geflissentlich (der eine Band ist schon unhandlich im Bett  :angel: ).

Offline sandhofer

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #5 on: 14. Februar 2013, 15.29 Uhr »
Mir scheint, das Lichtenbergs Sprache eckiger ist, wenn es um offizielle oder sachliche Themen geht (ist das nur mein Endruck?).

Den Eindruck habe ich auch. Wäre aber normal. Damals sowieso aber auch heute noch ...
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Offline sandhofer

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #6 on: 16. Februar 2013, 07.02 Uhr »
Es hat natürlich etwas Voyeuristisches, Briefe zu lesen, bei denen man weiss, dass der Autor eigentlich wünschte, dass sie für immer privat blieben. Allerdings habe ich bisher (= Brief 15) nichts Aussergewöhnliches entdeckt - ausser, dass Lichtenberg ganz eindeutig gern und oft lüsterne Gedanken hegte beim Anblick einer holden Weiblichkeit ...  >:D
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BigBen

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #7 on: 16. Februar 2013, 07.09 Uhr »
Ich habe mir mal die Register näher angesehen. Die sind wirklich beeindruckend. An sich müßte man jeweils einen Brief lesen, dann den Verweisen auf die verschiedenen Register folgen und anschließend den Brief nochmal lesen. Die meisten Personen, Orte und sonstigen Dinge sind mir jedenfalls fremd. Aber leider habe ich nicht wirklich Zeit und Lust, die Briefe auf diese Weise zu lesen. Also bleibt mir wohl vieles im Dunklen verborgen.  :(

Offline sandhofer

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #8 on: 16. Februar 2013, 07.20 Uhr »
Ich kenne auch nicht alle und alles. Aber ich gehe davon aus, dass sich bei einem Aufklärer das Dunkle doch wohl lichten muss ...  :D
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Offline sandhofer

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #9 on: 16. Februar 2013, 20.11 Uhr »
Lichtenberg ignoriert die Erinnerung daran, dass er eigentlich die Professur für Mathematik in Giessen antreten sollte ...

Hessen-Darmstadt war kein gutes Pflaster zu jener Zeit - was ja auch Merck schmerzlich erfahren musste.

Mittlerweile habe ich mich in Lichtenbergs Stil eingelesen, und vor allem die Briefe an den Buchhändler Dietrich und seine Frau machen Spass.
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BigBen

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #10 on: 16. Februar 2013, 20.44 Uhr »
Lichtenberg ignoriert die Erinnerung daran, dass er eigentlich die Professur für Mathematik in Giessen antreten sollte ...

Ja, und selbst auf die Mahnung scheint er nicht eingegangen zu sein.  ::)

... und vor allem die Briefe an den Buchhändler Dietrich und seine Frau machen Spass.

Stimmt. Da kommt der Mensch Lichtenberg am Besten zur Geltung.

Die Berechnungen habe ich großzügig ignoriert. Wird ja nicht geprüft.  ;)

Verwirrt hat mich, das er an Kästner abwechselnd Deutsch und Englisch geschrieben hat. Hast Du eine Ahnung, was der Hintergrund sein könnte?

Offline sandhofer

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #11 on: 17. Februar 2013, 06.57 Uhr »
Verwirrt hat mich, das er an Kästner abwechselnd Deutsch und Englisch geschrieben hat. Hast Du eine Ahnung, was der Hintergrund sein könnte?

Ich denke, dass da der englische Hof bzw. der englische Staat dahinter steckt. Georg III. von Braunschweig-Lüneburg war ja ab 1714 als Georg I. in Personalunion auch König von England. Die Personalunion galt auch für II (in Hannover IV) und die englische III, die in Hannover V war. Englisch-III regierte die Insel ab 1760 - und er sprach nur noch Englisch. Ich vermute also, dass, was in irgendeiner Weise für London gedacht war, von Lichtenberg auf Englisch verfasst wurde.
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BigBen

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #12 on: 17. Februar 2013, 18.09 Uhr »
Wenn ich in dem Tempo weiter vorankomme, wird das ein sehr langes Projekt.  :o

Ich merke immer wieder, daß ich so gut wie nichts über Lichtenbergs Leben weiß. Gibt es eine empfehlenswerte Biographie?

Offline sandhofer

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #13 on: 17. Februar 2013, 19.42 Uhr »
Wenn ich in dem Tempo weiter vorankomme, wird das ein sehr langes Projekt.  :o

Ich mag lange Projekte ...  ;D

Ich merke immer wieder, daß ich so gut wie nichts über Lichtenbergs Leben weiß. Gibt es eine empfehlenswerte Biographie?

Jetzt hast Du mich überfragt. Ich habe vor Jahren die Rowohlt-Monographie zu Lichtenberg gelesen. Und weder gute noch schlechte Erinnerungen daran. Aber ansonsten ...
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BigBen

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Re: Lichtenberg: Briefe
« Reply #14 on: 17. Februar 2013, 20.50 Uhr »
Jetzt hast Du mich überfragt. Ich habe vor Jahren die Rowohlt-Monographie zu Lichtenberg gelesen. Und weder gute noch schlechte Erinnerungen daran. Aber ansonsten ...

Die Monographie muß ich mir erst besorgen. Aber bei der Suche bei Amazon (darf man die überhaupt noch erwähnen?) habe ich festgestellt, das ich vor ein paar Jahren von Rainer Baasner eine Art Biographie gekauft habe. Nur kann ich sie hier nirgendwo finden!  >:(