Der "Tod in Venedig", der mich seinerzeit (vor 44 Jahren ...) zutiefst beeindruckt hat und den ich im Laufe meines Lebens dann ca. 15 mal gesehen habe, ist m.E. ein Beispiel für eine außerordentlich gelungene Verfilmung.
In dem Fall habe ich zuerst den Film gesehen und dann das Buch gelesen, und an Stellen wie dieser
ein dreister Schlager in unverständlichem Dialekt und ausgestattet mit einem Lach-Refrain, in den die Bande regelmäßig aus vollem Halse einfiel. Es hörten hierbei sowohl die Worte wie auch die Begleitung der Instrumente auf, und nichts blieb übrig als ein rhythmisch irgendwie geordnetes, aber sehr natürlich behandeltes
Lachen, das namentlich der Solist mit großem Talent zu täuschendster Lebendigkeit zu gestalten wußte. Er hatte bei wiederhergestelltem künstlerischen Abstand zwischen ihm und den Herrschaften seine ganze Frechheit wiedergefunden, und sein Kunstlachen, unverschämt zur Terrasse emporgesandt, war Hohngelächter.
gedacht, das, was wir da gehört und gesehen haben, hätte man besser nicht beschreiben können.

(Daß übrigens zahlreiche Stellen aus "Doktor Faustus" eingebaut sind, habe ich erst später bei dessen Lektüre realisiert, nebenbei bemerkt.)
(Und daß Aschenbach im Film Komponist ist und nicht Schriftsteller, halte ich in dem Fall für nicht allzu wesentlich, für einen interessanten Variant.)
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Nochmal zum "Veruntreuten Himmel", es gibt zwei Verfilmungen, habe ich mittlerweile gelesen. Ich sah die ältere. Da geht es am Ende massiv um die Kirche und den Papst, bei Werfel nicht, bei ihm geht es um Gott. Was der Protagonistin am Ende zuteil wird, kommt weder von der Kirche noch vom Papst ...