Author Topic: aktuelle Lektüre  (Read 5183 times)

Offline sandhofer

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aktuelle Lektüre
« on: 23. August 2018, 19.34 Uhr »
Hallo zusammen!

Ich weiss ja nicht, wie es andern so geht. Ich habe bei mir gerade festgestellt, dass mich die Hitze geradezu magisch zu Klassikern, genauer sogar zu philosophischen Klassikern zieht. Irgendwie mag ich, wenn es draussen heiss ist, keine "seichte" Lektüre vertragen. Und dann will mir meine Buchhandlung immer "leichte Strandlektüre" vorschlagen...

Grüsse

sandhofer
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Offline orzifar

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Re: aktuelle Lektüre
« Reply #1 on: 24. August 2018, 04.12 Uhr »
Hallo,

diese Temperatur- und Jahreszeitendiskussion hatten wir schon mal. Für mich ist die Wetterlage eigentlich weitgehend belanglos, meine Lektüre ist oft themenzentriert, von Bibliographien beeinflusst, aber nicht vom Thermometer. (Während meine beste Ehefrau von allen dezidierte Sommer-, Winter-, sogar Frühlingsbücher kennt.)

lg

orzifar
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Herbert Schnädelbach: Philosophie in Deutschland 1831 - 1933
Hans Albert: Kritik des theologischen Denkens
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Offline Karamzin

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Re: aktuelle Lektüre
« Reply #2 on: 24. August 2018, 10.13 Uhr »
Hallo,

während für mich der Sommer mit Hitze und Schwitzen immer die schlimmste Jahreszeit war (was begeisterte Strandbewohner und Sonnenanbeter nicht verstehen können), demgegenüber jeder Winter und selbst der November als erträglich erscheinen (auch russische Erfahrungen mit "trockener Kälte")) und der Nachsommer/Spätherbst mit satten Farben und reifem Obst mir die liebste Periode des Jahres ist,

habe ich pausenlos die Literatur der "klassischen Periode" gelesen.

Diesem Forum verdanke ich jetzt auch die Anregung, Nathalie Azoulais Roman "An Liebe stirbt man nicht" zur Hand zu nehmen. Seit meiner Jugendzeit in der religionsfernen DDR fühlte ich mich zu Jean Racine und insbesondere seiner "Berenice" (1670) hingezogen.

Auf einem Bücherbrett hat sich wohl ein halber Meter Literatur über Racine und Port Royal eingefunden (Werkausgaben; dann Grothuysen, Goldmann, Theile usw.)  Dieses Stück endete nicht mit dem Tod der Haupthelden der Tragödie, sondern mit ihrer Entsagung. Titus opfert seine große Liebe dem Wohle Roms. Ich weiß, dass mein Französisch nicht ausreicht, um sprachliche Feinheiten zu erkennen. Gut geschrieben, auch in der Übersetzung einen bestimmten Ton treffend und gedankenreich.
Vielen Dank für diesen Hinweis und die freundliche Rezension Sandhofers.

Offline sandhofer

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Re: aktuelle Lektüre
« Reply #3 on: 27. August 2018, 19.12 Uhr »
Hallo!
diese Temperatur- und Jahreszeitendiskussion hatten wir schon mal.
^

Mehr als einmal. Jedesmal von mir gestartet. Allerdings dieses Jahr zum ersten Mal im Sommer...  >:D

Diesem Forum verdanke ich jetzt auch die Anregung, Nathalie Azoulais Roman "An Liebe stirbt man nicht" zur Hand zu nehmen. Seit meiner Jugendzeit in der religionsfernen DDR fühlte ich mich zu Jean Racine und insbesondere seiner "Berenice" (1670) hingezogen.

Es war nicht übel, stimmt.

Grüsse

sandhofer
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Offline sandhofer

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Re: aktuelle Lektüre
« Reply #4 on: 10. September 2018, 17.50 Uhr »
Der Herbst bringt andere Überraschungen. Nachdem mich ein als Krimi-Autor bekannter Schriftsteller (nämlich Rex Stout) auf den persischen Dichter und Mathematiker Omar Omar Chayyām aus dem 11./12. Jahrhundert aufmerksam gemacht hat, habe ich mir seine lyrischen Aphorismen besorgt: Rubaiyat. Bin gespannt.
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Offline sandhofer

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Re: aktuelle Lektüre
« Reply #5 on: 11. September 2018, 20.08 Uhr »
Eigentlich habe ich sie mir sogar doppelt geholt. Einmal in der Ausgabe der Oxford Classics und einmal in einer der Folio Society. Beide also auf Englisch, beide Übersetzungen von Edward Fitzgerald. Nur ist die der Folio Society ein Faksimile der von William Morris gestalteten Ausgabe. Soll noch einer sagen, ich hätte keinen Knall...  lvw
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Offline orzifar

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Re: aktuelle Lektüre
« Reply #6 on: 12. September 2018, 06.08 Uhr »
Soll noch einer sagen, ich hätte keinen Knall...  lvw

Bestreitet ja niemand ;). - Ich kenne nur den Namen (und eher im mathematischen Zusammenhang), was sich so schnell mal Erfahrung gebracht habe, scheint er aber recht freigeistig gewesen zu sein und als Vorzeigedichter sich für die heutigen Ayatollahs nicht zu eignen.

A propos gerade am Lesen: Die Umfänglichkeit der Bücher schränkt mich ein (so hat der Sapolsky rund 1000 Seiten). Wobei ich nichts gegen dicke Bücher habe (so sie denn was taugen), es aber bedaure, für anderes weniger Zeit zu haben.

lg

orzifar
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