Hallo,
während für mich der Sommer mit Hitze und Schwitzen immer die schlimmste Jahreszeit war (was begeisterte Strandbewohner und Sonnenanbeter nicht verstehen können), demgegenüber jeder Winter und selbst der November als erträglich erscheinen (auch russische Erfahrungen mit "trockener Kälte")) und der Nachsommer/Spätherbst mit satten Farben und reifem Obst mir die liebste Periode des Jahres ist,
habe ich pausenlos die Literatur der "klassischen Periode" gelesen.
Diesem Forum verdanke ich jetzt auch die Anregung, Nathalie Azoulais Roman "An Liebe stirbt man nicht" zur Hand zu nehmen. Seit meiner Jugendzeit in der religionsfernen DDR fühlte ich mich zu Jean Racine und insbesondere seiner "Berenice" (1670) hingezogen.
Auf einem Bücherbrett hat sich wohl ein halber Meter Literatur über Racine und Port Royal eingefunden (Werkausgaben; dann Grothuysen, Goldmann, Theile usw.) Dieses Stück endete nicht mit dem Tod der Haupthelden der Tragödie, sondern mit ihrer Entsagung. Titus opfert seine große Liebe dem Wohle Roms. Ich weiß, dass mein Französisch nicht ausreicht, um sprachliche Feinheiten zu erkennen. Gut geschrieben, auch in der Übersetzung einen bestimmten Ton treffend und gedankenreich.
Vielen Dank für diesen Hinweis und die freundliche Rezension Sandhofers.