Author Topic: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik  (Read 5814 times)

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Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« on: 06. September 2015, 07.49 Uhr »
Hab' jetzt mal alleine mit der Aesthetik angefangen; und den ersten Theil bereits im Blog beschrieben.
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #1 on: 11. September 2015, 21.24 Uhr »
In Band 2 wechselt Vischer von der Metaphysik erst in die Natur-, dann in die Kulturphilosophie. Entsprechend sind seine Leitsterne nun weniger Hegel und Schelling, weniger Kant und Schiller, sondern Goethe und Herder.
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #2 on: 16. September 2015, 19.04 Uhr »
Ich korrigiere: Im zweiten Teil ist es dann durchaus auch wieder Hegel, an dessen Ästhetik er sich orientiert.
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #3 on: 19. September 2015, 07.14 Uhr »
Band 2 war im Übrigen etwas enttäuschend und höchstens auf einer Meta-Ebene interessant - die Kultur des durchschnittlichen Literaturprofessors in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #4 on: 11. Oktober 2015, 06.54 Uhr »
Band 3 besteht auf 5 Teilbänden; 3.1 ist nun im Blog hinterlegt.
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #5 on: 16. Oktober 2015, 06.21 Uhr »
Der Teil zur Bildhauerei ist im Grunde genommen ein Exzerpt aus Winckelmann. Schade.
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #6 on: 24. Oktober 2015, 06.45 Uhr »
Das dritte Heft, zur Malerei, ist selbständiger - wohl auch, weil die Deutsche Klassik nichts Nennenswertes zur Malerei hinterlassen hat.
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #7 on: 02. November 2015, 19.18 Uhr »
Von der Malerei geht Vischer über zur Musik. Komisch - ich hätte gedacht, dass zuerst die Literatur kommt und dann die Musik als abstrakteste (und mathematischste) aller Künste.
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #8 on: 04. November 2015, 21.00 Uhr »
Wenn Vischer dann mal nicht die Weimarer Klassik zitieren oder als Beispiel bringen kann, weil deren Protagonisten nicht so wirklich musiziert haben, dann zieht er halt die Wiener Klassik heran: Mozart (oft, beinahe ausschliesslich), Beethoven und Haydn (bisher erst einmal).
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #9 on: 05. November 2015, 17.44 Uhr »
Allerdings lässt sich zur ersten Hälfte des vierten Hefts wenig (Gutes) sagen. Vischer stellt die Musik der Wiener Klassik über alles, misst alles an ihr. Er erklärt über Seiten hinweg, welches Intervall wie zu Stande kommt und welche Wirkung aufs Gemüt es habe - ohne seine Urteile wirklich begründen zu können und ohne mir dem Eindruck zu vermitteln, er weiss wirklich, wovon er spricht.
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #10 on: 06. November 2015, 07.15 Uhr »
Heft IV enttäuscht mich, was ich nun auch im Blog ausgedrückt hab: http://blog.litteratur.ch/WordPress/?p=6736
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #11 on: 09. November 2015, 20.45 Uhr »
Mit Band V kommt Vischer dann zur Literatur. Er verbiegt sich ziemlich, um - mehr oder minder dialektisch - zu beweisen, warum die Literatur nach der Musik drankommen muss, gibt aber gleichzeitig zu, dass die Literatur in vielem hinter die Musik zurückgeht. Da verlässt den Realisten Vischer dann die Dialektik.  ;D
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #12 on: 10. November 2015, 19.54 Uhr »
Die höchste Form der Literatur: Das Epos. Und da wiederum das griechische, gefolgt vom alt-deutschen Helden-Epos. Dumm nur, dass Vischer ausser Homer bei den alten Griechen gar nichts, und im alten Deutschland auch nur das Nibelungenlied findet ...
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #13 on: 10. November 2015, 21.09 Uhr »
Wegen solcher spitzer Bemerkungen liebe ich Vischer trotz allem:

Quote from: F. Th. Vischer, Aesthetik, III.5, §890
Die Literatur hat Romane erlebt, deren Zweck war, vor der Onanie zu warnen.
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Re: Friedrich Theodor Vischer: Aesthetik
« Reply #14 on: 21. November 2015, 07.55 Uhr »
Heute habe Band III.V ebenfalls im Blog abgelegt. Unterm Strich hat mich die Aesthetik Vischers enttäuscht.
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