Author Topic: Habe im Blog...  (Read 376932 times)

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Re:Habe im Blog...
« Reply #2205 on: 08. September 2024, 06.23 Uhr »
... ganz kurz den ersten Kommentarband zu den Briefen Herders angezeigt. Ich habe nicht jeden Eintrag überprüft, aber er scheint in Ordnung zu sein.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2206 on: 11. September 2024, 06.21 Uhr »
... den zweiten Teil der U.S.A.-Trilogie von John Dos Passos vorgestellt: 1919. Er gefällt mir so gut wie der erste.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2207 on: 14. September 2024, 05.58 Uhr »
... einen Essay über Brooklyn als Ort der Literatur vorgestellt. Dem Autor Sebastian Domsch gelingt es, die Literaturgeschichte dieses Stadtteils von New York spannend vorzustellen, ohne zu glauben, dass er sich beim Publikum durch platte Scherze anbiedern müsse. Chapeau.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2208 on: 15. September 2024, 06.46 Uhr »
... überlegt, was dabei herauskommt, wenn ein nur mäßig begabter Romancier von Weltruf sich bemüßigt fühlt, für den einzigen und bestenfalls mäßig gelungenen Roman eines anderen Autors von Weltklasse eine Fortsetzung zu schreiben. Das Resultat meiner Überlegungen: Ein - selbst als Pastiche betrachtet - nur mäßig interessanter Abenteuerroman, weil Jules Verne in Die Eissphinx alles zerredet. (Nebenbei: Je nach verwendetem Browser wird der Titel mit der automatischen Silbentrennung offenbar sehr seltsam dargestellt ...)
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2209 on: 18. September 2024, 05.59 Uhr »
... eine sehr seltsame Autobiografie vorgestellt: Postlagernd Floreana von Margret Wittmer. Text und Autorin sind entweder sehr naiv oder sehr raffiniert. Ich tendiere zu letzterem.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2210 on: 21. September 2024, 06.30 Uhr »
... in Jasmin Schreibers utopischer Dystopie (denn es fängt dystopisch an und hört mit einer - feministischen - Utopie auf) Endling unter anderem das Artensterben und die Klimaerwärmung vorgefunden. Ihr Stil ist mir persönlich ein wenig zu flapsig geraten, mag aber zur Generation der Ich-Erzählerin passen. Alles in allem keine Bestnote, aber doch mehr als "genügend".
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2211 on: 22. September 2024, 06.15 Uhr »
... einen Schelmenroman im Luzerner Dialekt besprochen, Polifon Pervers von Béla Rothenbühler, nominiert für den Schweizer Buchpreis. Vielleicht wirklich nur etwas für Schweizer:innen, aber ich für meinen Teil habe mich nicht übel amüsiert. Anders gesagt: Gen Z trifft Dada – und der Babyboomer freut sich.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2212 on: 25. September 2024, 06.34 Uhr »
... mein Verständnis von Hermann Brochs Monsterroman Der Tod des Vergil umrissen. Mir für meinen Teil gefiel die Sprachwucht und -wut des Autors ungemein. :o)
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2213 on: 25. September 2024, 14.37 Uhr »
... mein Verständnis von Hermann Brochs Monsterroman Der Tod des Vergil umrissen. Mir für meinen Teil gefiel die Sprachwucht und -wut des Autors ungemein. :o)

Im Ernst?? - offenbar. Ich hielt es das für Ironie, bis ich die Besprechung las. Ich verstehe es nicht, dich nicht, ich habe ja in Ansätzen umrissen, wie schief diese Metaphern sind, diese bemüht lyrische Sprache, die sich Dinge vornimmt, die sie nicht zu leisten imstande ist. :o Es ist mir rätselhaft, wie man davon angetan sein kann ...
Derzeitige Lektüre:

Herbert Schnädelbach: Philosophie in Deutschland 1831 - 1933
Hans Albert: Kritik des theologischen Denkens
Mark Lilla: Der totgeglaubte Gott. Politik im Machtfeld der Religion.
Alois Riehl: Der philosophische Kritizismus und seine Bedeutung für die positive Wissenschaft

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Re:Habe im Blog...
« Reply #2214 on: 25. September 2024, 16.06 Uhr »
[...] diese bemüht lyrische Sprache, die sich Dinge vornimmt, die sie nicht zu leisten imstande ist. :o Es ist mir rätselhaft, wie man davon angetan sein kann ...

Genau das hat mir gefallen. Einerseits, weil es bezeichnend ist für einen Dichter, dass ihn noch im Todeskampf die Sprache heimsucht - eine Sprache allerdings, die dann nicht mehr völlig funktionstüchtig ist. Andererseits, weil sein mystisches Erkennen der christlichen Dreifaltigkeit im Grunde genommen ebensowenig in Worte gefasst werden kann. Selbst der sprachmächtige Vergil scheitert daran.

Ich mag die Wendung des Vergil hin zum Mystizismus nicht besonders, aber die sprachliche Form, mit der Broch dieses mystische Sprechen darstellt (das ja letztendlich ein sinnloses Lallen und Stammeln sein muss) - die hat mich beeindruckt.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2215 on: 28. September 2024, 06.44 Uhr »
... den Kriminalroman Nur der Mond war Zeuge von Josephine Tey besprochen. Aus heutiger Sicht ist vieles darin rassistisch und Tey schildert die Sexualität pubertierender junger Frauen aus der Sicht eines Mannes - nämlich ihrer Quelle Arthur Machen, der nicht nur eine Zusammenfassung einer alten wahren Geschichte geliefert hat, sondern (auch in seinen Horror-Erzählungen) weibliche Sexualität gern dämonisiert. Auf der anderen Seite ist die Schilderung eines eskalierenden Fremdenhasses so realistisch ausgefallen, dass man meint, das Skript für heutigen Ausschreitungen rund um Asylzentren zu lesen.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2216 on: 29. September 2024, 06.33 Uhr »
... einen Essay der französischen Homme de lettre Rachilde zu beschreiben versucht: Nein, ich bin keine Feministin. Das ist schwierig, weil Rachilde von Thema zu Thema springt und sehr lebhaft diskutiert, so dass man nicht genau weiss, was Ernst zu nehmen ist und was nicht. Aber gefallen hat es mir.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2217 on: 02. Oktober 2024, 06.46 Uhr »
... Klopstocks Gelehrtenrepublik vorgestellt. Ein äußerst seltsames Werk und ich verstehe Klopstocks Zeit, wenn sie wenig damit anzufangen wusste. Heute, wo wir die Romantik und die Postmoderne hinter uns haben, sollten wir uns an solch starken Tobak gewohnt sein. Mich jedenfalls faszinieren solche geistesgeschichtlichen Findlinge.
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Re:Habe im Blog...
« Reply #2218 on: 04. Oktober 2024, 06.49 Uhr »
... einen zwar nicht unbedingt spannenden, aber in Passagen doch faszinierenden (das Wort im Sinne meines zweiten Lieblings-Alien verwendet) Roman von Jules Verne vorgestellt: L'île à hélice [dt.: Die Propellerinsel]. Sagen wir es so: Ich habe schon bedeutend Schlechteres von Verne gelesen.
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Offline orzifar

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Re:Habe im Blog...
« Reply #2219 on: 04. Oktober 2024, 21.48 Uhr »
Derzeitige Lektüre:

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