Author Topic: Habe im Blog...  (Read 377359 times)

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Re: Habe im Blog...
« Reply #1905 on: 25. Dezember 2022, 05.55 Uhr »
... den "Scheik von Alessandria und seine Sklaven" vorgestellt, den mittleren von drei Almanachen mit "Märchen", den Wilhelm Hauff veröffentlicht hat.
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1906 on: 26. Dezember 2022, 06.11 Uhr »
... Science Fiction der ein bisschen anderen Art vorgestellt: "Die Angestellten" von Olga Ravn. Nicht marxistisch, wie man es beim Titel vermutet, sondern im weitesten Sinn lyrisch. Durchaus faszninierend und unterhaltsam, wenn auch nicht die ganz grosse Empfehlung.
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1907 on: 28. Dezember 2022, 05.59 Uhr »
... "Das falsche Gewicht" von Joseph Roth vorgestellt. In vielem erinnert der kurze Roman an dessen "Radetzkymarsch", ohne aber ganz daran heranzureichen. Dennoch auch dieser Roman ein Genuss!
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1908 on: 31. Dezember 2022, 05.46 Uhr »
... das versprochene Werk Ingeborg Bachmanns vorgestellt, ihr Libretto zu einer Oper von Hans Werner Henze : "Der junge Lord". Die Geschichte basiert auf der Parabel "Der Affe als Mensch" von Wilhelm Hauff. Bachmann hat aber einen ganz interessanten Plot-Twist eingebracht, wie ich finde.
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1909 on: 01. Januar 2023, 05.52 Uhr »
... Richard Katz' "Drei Gesichter Luzifers" vorgestellt. Er nannte es ein 'weltanschauliches' Buch, denn es gab eine Zeit, da hatte Richard Katz genug davon, nur als humoristischer Reiseschriftsteller bekannt zu sein. Dazu kann man nur sagen: Schuster, bleib bei deinen Leisten. (Auch wenn heute kaum mehr jemand weiss, was die Leisten eines Schusters sind und wie die aussehen. Aber das stimmt so - es weiss heute ja auch kaum jemand mehr, wer Richard Katz war und was er geschrieben hat. Was - mit Ausnahme dieses Buchs hier - schade ist.)
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1910 on: 02. Januar 2023, 05.55 Uhr »
... einen Reisebericht von William Beckford vorgestellt. Wir folgen darin Beckford, von Beruf reicher Sohn, auf seiner Grand Tour durch Holland und Deutschland nach Italien, wo er in der dortigen Malerei, Architektur und Bildhauerei schwelgt. Daneben zeigen sich immer wieder Anzeichen seiner immensen Phantasie, die ihn ja auch "Vathek" verfassen liessen. Hier aber der Bericht von seiner Reise: "Träume, Gedankenspiele und Begebenheiten".
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1911 on: 04. Januar 2023, 06.00 Uhr »
... mich abermals mit Prousts "Suche nach der verlorenen Zeit" auseinander gesetzt, dem Antisemitismus der Dritten Republik und den Andeutungen zu Sodom und Gomorrha. Ich mag Proust.
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1912 on: 07. Januar 2023, 06.24 Uhr »
... eine Sammlung von Robert Louis Stevensons Kurzgeschichten vorgestellt: "The Isle of Voices" heisst sie und es hat - wie immer in solchen Sammlungen - ein paar weniger gute, aber auch ein paar sehr gute darunter. Jedenfalls kann Stevenson auch kurze Geschichten verfassen.
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1913 on: 08. Januar 2023, 05.57 Uhr »
... Kleists letztes vollendetes Drama vorgestellt: Prinz Friedrich von Homburg oder die Schlacht bei Fehrbellin. Auch aus heutiger Sicht ein sehr seltsames Drama, auch wenn wir wohl etwas anderes seltsam finden, als es Kleists Zeitgenossen getan haben. Jene stiessen sich am Hochadligen, der sich vor Todesangst beinahe in die Hosen macht, wir werden wohl eher den preussischen Gehorsam nicht verstehen, den Kleist hier propagiert.
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1914 on: 11. Januar 2023, 05.58 Uhr »
... Albert Camus' "Der Mythos von Sisyphos" vorgestellt und versucht, dessen Philosophie des Absurden zu erhellen.
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1915 on: 14. Januar 2023, 05.53 Uhr »
... eine Karl-May-Biografie vorgestellt. Von Wilhelm Brauneder. Sozusagen unter der Rubrik "Was die Welt nicht braucht". Das Werk eines Fans, das nicht besser wird durch den Umstand, dass dieser Fan mal Rechtsprofessor an der Uni Wien war.
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1916 on: 15. Januar 2023, 05.59 Uhr »
... noch einen anderen Text zur Karl-May-Biografie von Wilhelm Brauneder eingestellt. Die erste (zu lange) Version meiner Rezension, und ich wollte mir diese Arbeit nicht umsonst gemacht haben. Das rezensierte Buch ist aber immer noch Teil der Rubrik "Was die Welt nicht braucht".
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1917 on: 18. Januar 2023, 05.57 Uhr »
... noch eine Biografie vorgestellt, dieses Mal eine, die Teil der Weltliteratur geworden ist. James Boswell: Dr. Samuel Johnson. Leben und Meinungen.
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1918 on: 21. Januar 2023, 05.56 Uhr »
... einen Text von Peter Strauss vorgestellt: "Ende offen". Der Autor, von Haus aus Maschineningenieur, versucht darin die Entwicklung des Menschen seit der Steinzeit darzustellen. Das Schwergewicht legt er dann aber auf die so genannte Neuzeit, wo seit der Renaissance eine zunehmende Höherentwicklung festzustellen sei. Dort nun, wo er sich bei seiner Darstellung auf anthropologische, soziologische oder ökonomische Kapazitäten stützt, die er auszieht, ist das Buch lesbar und bietet eine gute Zusammenfassung seiner Autoren (u.a. Diamond, Harari oder Piketty). Wo er eigene Schlüsse zieht, muss man ihm nicht unbedingt folgen; allerdings ist klar, dass man angesichts der Klimakrise handeln muss. Leider versucht er, um seine Argumente zu verstärken, die Neuzeit von einem rückschrittlichen, finsteren und grausamen Mittelalter abzugrenzen, das es in der Form nicht gegeben hat. (Das Mittelalter ist ganz klar die Epoche, über die er sich nicht in der Literatur orientiert hat - oder dann nur in Schulbüchern, die ja zum Teil dieses Mittelalter-Bild bis heute transportieren.)

Mit ein paar Abstrichen also empfehlenswert.
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Re: Habe im Blog...
« Reply #1919 on: 22. Januar 2023, 05.59 Uhr »
... "Blutbuch" von Kim de l'Horizon vorgestellt. Es hat 2022 sowohl den Deutschen wie den Schweizer Buchpreis gewonnen. Beide Jurys insistierten, dass es wegen des hohen literarischen Niveaus gewesen sei und nicht wegen der Tatsache, dass sich Kim de l'Horizon als "genderfluid" betrachtet / bezeichnet. Es ist ganz klar: Kim de l'Horizon kann schreiben. Der Text ist sehr routiniert gestaltet, womit ich auch sagen will, dass er vieles von dem aufweist, was einen Text ausmacht, den Jurys lieben. Ich habe schon Schlimmeres gelesen, das auch Buchpreise gewonnen hat. Fazit: Man kann's lesen, muss es aber nicht gelesen haben.
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