Moin, Moin!
Wäre es nicht möglich, nur die Hälfte dieser Stunden zu arbeiten? Du scheints ja - nach allem, was ich bei dir lese, keineswegs sündteure Hobbies zu haben, besorgst die meisten Bücher aus der Leihbibliothek (neigst somit weniger zum Bücherkauf wie etwa ich) und gibst an, eher knausrig zu sein. Gerade für einen Buchbesessenen wie dich schiene mir so ein 20 Stundenjob doch das Ideale. Oder ist so etwas bei deinem Arbeitgeber nicht möglich? Und du hast auch einmal von Rückenproblemen berichtet: Ließe sich nicht über diese Problematik eine Reduzierung deiner Arbeitsstunden erreichen?
Erst einmal Danke für deine Anteilnahme und die Gedanken, die du dir machtest.
Du hast in der Tat Recht. Pekuniär gesehen wäre eine Reduktion der Arbeitszeit machbar. Gleich um die Hälfte, wie du vorschlägst, nun zwar nicht gerade, aber zunächst auf eine 0.8-Planstelle, was dann hieße: 3 statt 2 freie Tage wöchentlich. Dies visiere ich mittelfristig auch an. Meine Monomanie bewirkt, daß ich außer Büchern nichts im Sinn habe und somit weniger Geld brauche als andere mit Haus, Familie, Auto. Es ist sogar so, daß ich die Hälfte des Nettoeinkommens monatlich spare. Eine Reduktion der Wochenarbeitszeit von 40 auf 32 Stunden würde ca. 350-400 Euro weniger Lohn bedeuten, womit ich doch leben können sollte!
Daß ich jetzt zeitlich so eng geschnallt lebe, ist vielleicht meine eigene Schuld. Der Dauernachtdienst, für den ich mich aus bestimmten Gründen entschieden habe, scheint mehr Kräfte aus einen zu saugen, als vorher abzusehen war. Wann ich wieder in ein "normales" Dreischichtsystem wechsle, ist im Moment noch nicht fest. Die 88 Tage, die ich von März bis Juni krank zuhause verbrachte, zeigte mir ein Leben, wie es auch möglich ist, wie zeitfrei man wäre, wie stark sich das auf die Lektüre auswirkte. Ich habe sozusagen Blut geleckt.