In Bezug auf Uwe Johnson werden wir wohl nicht mehr einer Meinung. Dos Passos, das stimmt, hat da im zweiten Band ein wenig viel Geschlechtskrankheiten. Das geht aber nicht so weiter.
Wie erwähnt - das Ende hat mich dann ein wenig versöhnlicher gestimmt. Aber der Tod des Seemanns war bezüglich der ins Kraut schießenden Puffbesuche dann irgendwie erleichternd. - Zu Johnson habe ich ja ansatzweise mal im Blog geantwortet: Ich habe das sehr viel weniger auf Struktur, Aufbau, Gestaltung gelesen, sondern eigentlich in seinen oft disparaten Teilen einfach genossen. Da gab es hervorragende Schilderungen sowohl der Gegenwart als auch der NS-Vergangenheit; dass da manches oft nicht zusammengestimmt hat, nach Collage roch - geschenkt.
Immerhin kann ich Dir mitteilen, dass ich DeLillos Körperwelt auch nicht viel besser finde als Du. Ein riesiger qualitativer Unterschied zu White Noise. Je nun - eigentlich wollte ich DeLillo sowieso nicht weiter lesen.
Vielleicht werde ich dem "Rauschen" eine Chance geben. Aber Körperzeit (ich glaube mehr Zeit wie Welt, das mit der Welt war ein anderer
) fand ich so außergewöhnlich mies, dass es mir schon deshalb ewig in Erinnerung bleiben wird. Naja, mal sehen.
Und als Nachsatz: Eilenberger scheint immer mehr sich zu einem Paradebeispiel eines Buches zu entwickeln, wie man es _nicht_ schreiben sollte. Jedenfalls dann, wenn man Philosophie ernst nimmt. Wenn es um die Verkaufszahlen gehen soll, dann dürfte er den richtigen Trick raus haben.