Ich gestehe, dass mir die "Triffids" zu gefallen beginnen. Klar - es hat so einige logische Schnitzer. (Z.B. ist nicht klar, warum so wenige Menschen den Meteoritenschauer unbeschädigt überstanden haben. Vor allem kleine Kinder, Säuglinge, hätten doch die Nacht friedlich durchschlafen müssen. Aber um Babies geht es nur, wenn sie erst gezeugt werden sollen. Und da sind sie eigentlich eine Metapher für Sex.) Aber die Triffids z.B. - die so mancher Autor (und wenn ich das recht sehe, jeder Drehbuchautor, der nach dem Roman einen Film oder eine TV-Serie verbrochen hat) ins Zentrum stellen würde - sie kommen bei Wyndham fast marginal vor. Über weite Kapitel vergisst sie der Erzähler ganz - und mit ihm der Leser. Wyndhams Buch steht eindeutig in der Tradition eines H. G. Wells. Wichtig ist nicht so sehr die Katastrophe, nicht irgenwelche "Action" - im Zentrum stehen die verschiedenen Reaktionsweisen der Überlebenden: Gründung von Strassengangs zwecks Plünderung der Geschäfte (im Glauben, die Katastrophe sei nur lokal und bald müsse Hilfe von aussen kommen), Gründung einer religiösen Gruppe, Gründung einer Kolonie, in der ein Mann mehrere Frauen hat (natürlich zwecks Vermehrung der Menschheit, nicht weil sich da ein Bubentraum eines jeden Mannes erfüllen würde ...).
Mittlerweile kommt nach den Meteoriten und den Triffids noch eine mysteriöse Seuche. Der Erzähler flieht vor ihr aus London aufs Land.