Author Topic: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie  (Read 15262 times)

Offline orzifar

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 2 942
Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« on: 16. September 2012, 02.50 Uhr »
Genazino ... Genazoni ... da war doch was ... Stimmt! Nach der Lektüre von Ein Regenschirm für diesen Tag wollte ich schon längst mal was anderes von ihm lesen. Der Regenschirm war nämlich auch so übel nicht. Danke für die Erinnerung!

Schnapp dir die Abschaffel-Trilogie (ich bin erst am Anfang des zweiten Teiles) und wir lesen sie gemeinsam fertig. Bei deiner Geschwindigkeit hast du mich ohnehin bald eingeholt.

lg

orzifar
Derzeitige Lektüre:

Herbert Schnädelbach: Philosophie in Deutschland 1831 - 1933
Hans Albert: Kritik des theologischen Denkens
John Irving: Owen Meany

Offline sandhofer

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 6 763
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #1 on: 16. September 2012, 08.27 Uhr »
Schnapp dir die Abschaffel-Trilogie (ich bin erst am Anfang des zweiten Teiles) und wir lesen sie gemeinsam fertig.

Weisst Du, wieviel hier noch herumliegt und gelsen werden will? Na gut, ich werd' schauen ...
Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

Offline sandhofer

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 6 763
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #2 on: 16. September 2012, 10.31 Uhr »
Mit Internet heutzutage: kein Problem. Die Trilogie ist bestellt.  ;)
Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

Offline sandhofer

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 6 763
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #3 on: 19. September 2012, 19.04 Uhr »
Mit Internet heutzutage: kein Problem. Die Trilogie ist bestellt.  ;)

Und angekommen ...  ;D
Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

Offline orzifar

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 2 942
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #4 on: 19. September 2012, 19.10 Uhr »
Mit Internet heutzutage: kein Problem. Die Trilogie ist bestellt.  ;)

Und angekommen ...  ;D

Na dann. Ich bin auf Seite 220. Und es ergeht mir ganz ähnlich wie bei der Neuerscheinung: Abzüglich der Passagen bezüglich Oralverkehr finde ich es äußerst lesenswert, allerdings wünschte ich mir eben jeden Erguss Abschaffels nicht miterleben zu müssen.

lg

orzifar
Derzeitige Lektüre:

Herbert Schnädelbach: Philosophie in Deutschland 1831 - 1933
Hans Albert: Kritik des theologischen Denkens
John Irving: Owen Meany

Offline sandhofer

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 6 763
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #5 on: 19. September 2012, 21.02 Uhr »
Ich bin auf Seite 220.

Meinst Du die dtv-Ausgabe der Trilogie, die ich auch habe? Dann wäre das schon mehr als ein Drittel ...  :o ;D
Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

Offline orzifar

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 2 942
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #6 on: 20. September 2012, 05.50 Uhr »
Ich bin auf Seite 220.

Meinst Du die dtv-Ausgabe der Trilogie, die ich auch habe? Dann wäre das schon mehr als ein Drittel ...  :o ;D

Ja, ich sagte doch, du musst aufholen :). Glaub mir - du schaffst es.

lg

orzifar
Derzeitige Lektüre:

Herbert Schnädelbach: Philosophie in Deutschland 1831 - 1933
Hans Albert: Kritik des theologischen Denkens
John Irving: Owen Meany

Offline sandhofer

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 6 763
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #7 on: 20. September 2012, 07.52 Uhr »
Ich werd's versuchen. Im Moment will aber Mercks Briefwechsel zu Ende gelesen sein.
Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

Offline sandhofer

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 6 763
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #8 on: 22. September 2012, 07.12 Uhr »
So, das erste Dutzend Seiten oder so in Abschaffel wäre gelesen. Erinnert mich sehr an Richtartz' Büroroman ... Nur, dass Abschaffel weiss, was er tut.
Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

Offline sandhofer

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 6 763
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #9 on: 23. September 2012, 17.16 Uhr »
Wo bist Du jetzt genau, orzifar? Ich stecke ca. Mitte von Band 2.
Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

Offline orzifar

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 2 942
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #10 on: 24. September 2012, 03.18 Uhr »
Ich bin auf Seite 350. Immer noch dasselbe: Herrliche Nabelschau, genaue Beobachtungen, grausamer Büroalltag, zu viel Fortpflanzung. Wie geht's dir mit dem Buch?

lg

orzifar
Derzeitige Lektüre:

Herbert Schnädelbach: Philosophie in Deutschland 1831 - 1933
Hans Albert: Kritik des theologischen Denkens
John Irving: Owen Meany

Offline sandhofer

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 6 763
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #11 on: 24. September 2012, 07.26 Uhr »
Hallo!

In etwa genau so. Ich bin aber nicht ganz so weit ....

Grüsse

sandhofer
Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

Offline sandhofer

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 6 763
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #12 on: 27. September 2012, 08.08 Uhr »
Hallo!

Im Moment diskutiert unser Held gerade im Bett die elementaren Fragen zu den Unterschieden Männlein-Weiblein. Als Diskussion so sinnlos, wie Abschaffels Existenz als solche ...

Grüsse

sandhofer
Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

Offline orzifar

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 2 942
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #13 on: 27. September 2012, 23.58 Uhr »
Hallo!

Ich bin nun Mitte des letzten Teiles, den ich bislang für den besten halte. Die Innenansichten eines sehr genauen Beobachters, eines hypersensiblen, leicht neurotischen Menschen, der sich seiner Absonderlichkeiten ein wenig mehr bewusst ist als seine Umwelt. Eigentlich ist das eine fortgeschriebene Jugendlichkeitsattitüde. Der Heranwachsende, der sich erstmals Fragen über die Welt stellt, dem auffällt, dass die gerühmte und selbstverständliche Willensfreiheit einen veritablen Pferdefuß hat, der das eigene und fremde Verhalten analysiert, seltsam findet und schlicht feststellt, dass der Schein der Welt trügt und es nur wenig Gewissheiten gibt. Und anfangs glaubt, er sei der einzige auf dieser Welt, dem all das bewusst wird.

Später verliert sich dies alles: Zum einen ist man ganz und gar nicht allein, was diese Erkenntnisse anlangt, zum anderen aber tritt das Leben heran und verhindert eine allzu intensive Nabelschau. Bleibt aber dieses herantretende Leben außen, wird es nicht integriert, seine Problematiken nicht internalisiert, so bleibt auch das Fremdsein. Und man wird zum Abschaffel, einem, der dann tatsächlich relativ einsam ist mit seinen Gedanken (allerdings hinwiederum nicht so allein, wie er sich das gemeinhin vorstellt). Diese fortgesetzte Erkenntnis des Banalen, Ridikülen, Seltsamen, das Ungenügen an sich selbst und der Welt, die ständig spürbare Tatsache latenter Unzufriedenheit, Leere, Sinnlosigkeit, ist im Abschaffel großartig dargestellt, schonungslose Langeweile eines Lebens, das man nur deshalb nicht beendet, weil der Aufwand zu groß ist.

Mir scheint auch die sprachliche Fertigkeit des Autors von Teil zu Teil größer zu werden. Hatte ich im ersten Teil noch manchmal den Eindruck, dass manches ein wenig holpert, mühsam wirkt, so verliert sich dieser Eindruck zusehends. Lesenswert - und sehr viel besser als mein Erstversuch mit "Das Licht brennt ein Loch in den Tag".

lg

orzifar
Derzeitige Lektüre:

Herbert Schnädelbach: Philosophie in Deutschland 1831 - 1933
Hans Albert: Kritik des theologischen Denkens
John Irving: Owen Meany

Offline sandhofer

  • Administrator
  • *****
  • Posts: 6 763
Re: Wilhelm Genazino: Die Abschaffel-Trilogie
« Reply #14 on: 28. September 2012, 11.26 Uhr »
Hallo!

Ich bin nun Mitte des letzten Teiles, den ich bislang für den besten halte.

Das höre ich gern. Im Moment bin ich so ca. auf S. 250 und habe das Gefühl, dass Abschaffel sich im ewig Gleichen suhlt. Das erste Buch ist wirklich nur so durchgeflutscht; aber jetzt habe ich einen Hänger. Semper idem ...

Grüsse

sandhofer
Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus