(Ich bin diesbezüglich sensibilisiert: Wenn ich in Online-Antiquariaten auf Buchsuche bin und bei einem interessanten Titel auf den "Deutschen Verlag der Wissenschaften Berlin" stoße, kaufe ich das Buch nicht. Die Chance, mir damit Brennstoff für meinen Zentralheizungsofen einzuhandeln, ist zu groß.) Etwas anderes wäre eine Art von akademisch-wissenschaftlicher Pflicht und Redlichkeit: Da man aber ohnehin nie alles zu lesen vermag, wäre es für mich nachvollziehbar, auf dezidiert marxistische Autoren Verzicht zu leisten.
lg
orzifar
Hallo,
kannst Du noch einen Witz vertragen?
Ich war 1981 bis 1987 in einer dem VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften in Berlin zugeordneten Einrichtung beruflich tätig!

Da erschienen Publikationen ganz unterschiedlichen Zuschnitts und verschiedener Qualität. Der Verlag beherbergte auch die "Deutsche Zeitschrift für Philosophie", die aus unerfindlichen Gründen die ganze DDR-Zeit hinweg ebenfalls diesen subversiven Namen behalten durfte (nach 1971 wurden zahllose Bezeichnungen, die das Wort "Deutsch" enthielten, getilgt, und unsere Nationalhymne durfte auch nicht mehr wegen "Deutschland einig Vaterland" gesungen werden, deren Text entstand, als wiederum Konrad Adenauer die Spaltung vorantrieb ("Lieber das halbe Deutschland ganz, als das ganze Deutschland halb.")
Selbst innerhalb der Philosophischen Zunft gab es immer wieder Auseinandersetzungen mit aufmüpfigen Autoren, die zum Teil auch in der DZfPh publizierten, ein Katze- und Maus-Spiel mit der Zensur, die auch nicht immer als ein geschlossenes Ganzes in Erscheinung trat.
Bei Thomas Leinkauf hatte ich im nachhinein zu sortieren, denn ein Redakteur der "Berliner Zeitung" (1989 gewendete Berliner Tageszeitung) hieß ganz genauso.
Sicher alles hier von mir OT
