Author Topic: Carl Julius Weber: Demokritos  (Read 5961 times)

Offline orzifar

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Re: Carl Julius Weber: Demokritos
« Reply #15 on: 10. November 2012, 19.29 Uhr »
Und dann wieder, wo er mit seiner Belesenheit kokettiert. So, wenn er nur einen Halbsatz zum "Jahr 2440" macht. Die (späteren!) Anmerkungen in meiner Ausgabe explizieren dann den Mercier. Wie ist das eigentlich in Deiner, orzifar? Auch erklärende Anmerkungen? Meine muss Mitte des 19. Jahrhunderts gedruckt worden sein, also wusste man schon damals vieles nicht mehr. Und lateinische Zitate sind auch bereits übersetzt. (Was für die "Volkstümlichkeit" der Ausgabe spricht; meine Herder-Werkausgabe, rund 50 Jahre jünger, fand das ihrerseits nicht nötig.)

Ich finde kein Erscheinungsjahr, meine Erfahrung mit ähnlichen Ausgaben lässt mich in etwa das Jahr 1890 vermuten. Lateinische, überhaupt fremdsprachige Zitate sind übersetzt (Fußnoten). Das liegt vielleicht daran, dass der Weber ein anderes Zielpublikum hatte als dein Herder.

lg

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Offline sandhofer

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Re: Carl Julius Weber: Demokritos
« Reply #16 on: 10. November 2012, 19.47 Uhr »
Ich finde kein Erscheinungsjahr,

Erscheinungsjahr finde ich auch nicht, nur "Gustav Fock, Leipzig". Auch KVK lässt mich hier im Stich.

meine Erfahrung mit ähnlichen Ausgaben lässt mich in etwa das Jahr 1890 vermuten.

Hm ... Papierqualität und Eisenklammern statt Fadenheftung ... Du könntest Recht haben, auch für meine Ausgabe ...

Lateinische, überhaupt fremdsprachige Zitate sind übersetzt (Fußnoten).

Also genau wie hier ...

Das liegt vielleicht daran, dass der Weber ein anderes Zielpublikum hatte als dein Herder.

Definitiv ...  ;D
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Offline sandhofer

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Re: Carl Julius Weber: Demokritos
« Reply #17 on: 11. November 2012, 20.06 Uhr »
Im 9. Buch zieht Weber über die einzelnen Nationen her. Scheint ein Buch voller Platitüden und Vorurteile zu sein. Ich werde es wohl im beschleunigten Modus lesen ...  >:(
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Offline orzifar

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Re: Carl Julius Weber: Demokritos
« Reply #18 on: 12. November 2012, 02.50 Uhr »
Im 9. Buch zieht Weber über die einzelnen Nationen her. Scheint ein Buch voller Platitüden und Vorurteile zu sein. Ich werde es wohl im beschleunigten Modus lesen ...  >:(

Das scheint einer jener Teile gewesen zu sein, in denen ich auch geschmökert habe. Mich nervt derlei auch ziemlich, selbst wenn man das im historischen Kontext betrachten muss.

lg

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Offline sandhofer

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Re: Carl Julius Weber: Demokritos
« Reply #19 on: 14. November 2012, 07.56 Uhr »
Dieses 9. Buch ist tatsächlich nur eines: langweilig. Während Weber sonst seine Expektorationen gern mit mehr oder weniger witzigen Anekdoten würzt, hat er hier offenbar nur verschiedene Lexika abgeschrieben. Und seine eigene Xenophobie darunter gemischt. Sicher, vieles von dem, was wir heute als "xenophob" bezeichnen, ist historisch bedingt. Aber das macht das 9. Buch auch nicht besser ...
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Offline sandhofer

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Re: Carl Julius Weber: Demokritos
« Reply #20 on: 17. November 2012, 19.53 Uhr »
In Band 10 zieht er über alle Professionen bzw. Fakultäten her. Er kramt allerdings leider nur alte bekannte Vorwürfe aus. Allenfalls müsste man prüfen, ob er der erste war, der diese Vorwürfe so gebündelt beigebracht hat ...
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Offline sandhofer

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Re: Carl Julius Weber: Demokritos
« Reply #21 on: 18. November 2012, 15.42 Uhr »
Wenn er nur die Hälfte der komischen Werke gelesen hat, über die er in Buch 11 spricht, muss er wahrlich Bücher gefressen haben ...  :o
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BigBen

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Re: Carl Julius Weber: Demokritos
« Reply #22 on: 12. Januar 2013, 10.55 Uhr »
Der Demokritos und auch "Deutschland, oder Briefe eines in Deutschland reisenden Deutschen" sind bei mir angekommen. Die Briefe werde ich wohl schon bald lesen.

Offline sandhofer

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Re: Carl Julius Weber: Demokritos
« Reply #23 on: 12. Januar 2013, 11.17 Uhr »
Na dann, viel Spass.  :teufel:
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BigBen

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Re: Carl Julius Weber: Demokritos
« Reply #24 on: 12. Januar 2013, 11.22 Uhr »
Na dann, viel Spass.  :teufel:

Och, ich habe gerade Mal in den Teil über das Dresdener Umland reingelesen und fand es gar nicht mal so übel. Da kamen gleich Heimatgefühle auf.

Offline sandhofer

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Re: Carl Julius Weber: Demokritos
« Reply #25 on: 12. Januar 2013, 15.07 Uhr »
ich habe gerade Mal in den Teil über das Dresdener Umland reingelesen und fand es gar nicht mal so übel. Da kamen gleich Heimatgefühle auf.

Gut, letzteres kann ich nicht beurteilen. Aber es mag sein, dass das Umher-, Ab- und Umschweifende, das seinen Demokritus so diffizil zum Lesen macht, bei Reiseliteratur sogar passend ist.
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