In einem - wie meist - ausgezeichneten Artikel schreibt Andrea Diener über den neuesten
"Skandal" der aufgeregten Welt des Literaturbetriebs. Besonders schön der Satz:
"Vielleicht regt sich das geschätzte Feuilleton einfach mal ab und fällt nicht auf jedes Küken mit Destruktionsvokabular hinein, das sie großäugig und minderjährig durch den Haarvorhang vom Waschzettel herunter anglotzt."Kinder aus gutem Hause spielen in ihrer Freizeit Punk und betreiben Feldforschung mit ihrem ersten Joint oder setzen sich, ihre vermeintlich subversiv-anarchischen Neigungen auslebend, zum Penner am Bahnhof. Sie schreiben Schulaufsätze, die ihnen zu einer guten Note verhelfen - und ab und zu auch Bücher. Das ist von seiten der Jugendlichen mehr als legitim. Große Literatur kommt hingegen dabei nicht immer raus, ob im Eigenhau oder via copy & paste. Goethe hat mit den meisten seiner Jugendgedichte das Stübchen gewärmt. Nicht immer die schlechteste Verwendung.
lg
orzifar