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Lektüren, Rezensionen => Gerade am Lesen ... => Topic started by: sandhofer on 22. Februar 2014, 17.53 Uhr
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Hallo zusammen!
Immer noch Italien, aber runde 100 Jahre später als Castiglione: Dialogo di Galileo Galilei sopra i due Massimi Sistemi del Mondo Tolemaico e Copernicano. (Auch) anlässlich des 450. Geburtstages von Galileo. Bis jetzt nur die verschiedenen Vorworte gelesen, u.a. eines von Albert Einstein. Dass der Physiker glaubte, im Mittelalter wäre die Erde eine Scheibe gewesen, sei ihm verziehen. Er hat dafür einige von Galileos Irrtümern physikalisch zu erklären gewusst. Jetzt stecke ich in der Dedikation Galileos.
Grüsse
sandhofer
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Ich frage mich, ob Galileo allen Ernstes glaubte, dieser Dialog würde bei der Inquisition durchrutschen. Selbst wenn der damalige Papst ihm wohl gesinnt war: Die Figur des Simplicio stellt einen allzu hanebüchenen Idioten dar, als dass sich die Kirche, deren aristotelisch-ptolemäisches Weltbild er vertreten sollte, nicht hätte veräppelt fühlen sollen.
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Aber ...
Galileo schreibt tatsächlich sehr lebendige Dialoge. Für einen Naturwissenschafter geradezu geniale Dialoge. Chapeau!
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Im zweiten Buch wird der Peripatetiker etwas realistischer. Aber auf Kosten dessen, dass er die kopernikanische Meinung annehmen muss. Aber davon abgesehen, liest es sich so, wie ich mir als Schüler eine gute Einführung in die (Festkörper-)Physik vorgestellt hätte...
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Simplicio schwankt immer ein bisschen zwischen "ziemlich deppert" und " noch ist nicht alle Hoffnung verloren". Aber die Art und Weise, wie er im Grossen und Ganzen unbelehrbar am ptolemäischen System festhält (um nicht zu sagen: klammert), ist doch ein bisschen übertrieben...
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Auch als Literatur sehr gelungen, wie ich finde und es so auch im Blog (http://blog.litteratur.ch/WordPress/?p=5361) formuliert habe.