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Lektüren, Rezensionen => Bistro => Topic started by: sandhofer on 09. Juli 2011, 16.00 Uhr

Title: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: sandhofer on 09. Juli 2011, 16.00 Uhr
... dieses Wochenende mit Platons Apologie beginnen und Scotts Waverley beenden. Gut, das Wochenende ist noch nicht vorbei, aber ich habe eigentlich gestern schon meine Vorsätze umsetzen wollen. Doch leider konnte ich einer Aktion bei Zweitausendeins nicht widerstehen und habe mir kürzlich dort ein paar Bücher bestellt. Die erste Tranche kam dann gestern noch an. Und so habe ich dann gestern abend noch statt Platon zu beginnen oder anzufangen, Scott fertig zu lesen - Goethes Gespräche in der Biedermannschen Ausgabe begonnen. Nu les' ich wieder 5 oder 6 Bücher parallel ...  >:(

Und heute bin ich noch zu keiner Lektüre gekommen - ausgenommen die Bauanleitung eines kleinen Küchenmöbels ...

Grüsse

sandhofer
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: sandhofer on 16. Juli 2011, 20.05 Uhr
Hallo!

Die Gespräche sind sehr faszinierend und verdrängen nachgerade jede andere Lektüre. (Und der Ausgangspunkt meiner Kauforgie bei Zweitausendeins war eigentlich ein ganz anderer: Ich wollte zum zum 150. Geburtstag von Rudolf Josef Lorenz Steiner endlich einmal den Ahnherren der heutigen Esoterik kennen lernen (man soll seine Feinde kennen ;)) und die dort erschienene Auswahlausgabe kaufen. Dann war da im Angebot auch die fünfbändige Ausgabe der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes, herausgegeben von Steiner. Und die Gespräche Goethes waren die logische Konsequenz. Und weil ich dann schon in den Klassikern stöberte, habe ich gleich noch meine alten Taschenbücher aus Uni-Zeiten von Sigmund Freud ersetzt. Und bei den Restbeständen die Werke Kuno Raebers gefunden und gekauft. Und weil's so schön war, und ich sowieso am Austauschen war, gleich noch meine alte in etwa 3 Punkt gesetzte Shakespeare-Ausabe durch die zweisprachige bei Zweitausendeins ersetzt.)

Und wann soll ich all das neben all den Leserunden noch lesen?!?  >:( ;D

Grüsse

sandhofer
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: mombour on 17. Juli 2011, 09.55 Uhr
Und wann soll ich all das neben all den Leserunden noch lesen?!?  >:( ;D


Die Frage lässt sich schwer beantworten. Neben all dem usw. lässt sich so viel ja nicht lesen. Ich bin ein langsamer Leser geworden und  sage mir, ich muss nicht unbedingt alles lesen. Wenn ich es mal ganz cool materialistisch betrachten darf, liegt hier natürlich eine Verführung von schönen Büchern vor. Du sagst ja selbst "Kauforgie". Richtig. Mir fällt da immer dostojewskij vom bekannten anderen Forum ein, der im Monat fast ein ganzes Bücherregal leerliest. Das würde ich als Leseorgie bezeichnen. Es ist ähnlich dem, dass ein Briefmarkensammler die "Blaue Mauritius" auch noch haben muss.

Zu diesem Thema komme ich zur Philosophie. Heute habe ich ein schönes Zitat von Martin Heidegger gelesen:

"Verzicht nimmt nicht, der Verzicht gibt. Er gibt die unerschöpfliche Kraft des Einfachen"
Martin Heidegger ("Der Feldweg")


Schön. Darüber können wir nachdenken. ;D

Eine Kauforgie zählt ganz allgemein zur Gier. Wir können das auch ins Große übertragen und von der Geldgier der Banken sprechen. Der Rettungsschirm für Griechenland befriedet nur griechische Banken. Sie können dann ihren Gläubigern, anderen Banken, Geld zurückzahlen. Das griechische Volk aber leidet. Dass Gier eine der Ursachen von Leid ist, darauf hat Buddha schon hingewiesen (der Buddhismus hier schon mal im Forum fleißig kritisiert worden ist ;D)

Wir können uns ganz allgemein mal überlegen, ob das viele kaufen, konsumieren wirklich glücklich macht.  Seit vielen Jahren habe ich kein Auto, und bin nicht unglücklich geworden. Von materiellem Reichtum bin ich keineswegs gesegnet.  Ich bin davon überzeugt, dass wir Menschen gar nicht soooooo viel brauchen, um glücklich zu sein.

Das sollte nur eine Gedankenanregung sein, keine Belehrung.

Liebe Grüße
mombour
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: sandhofer on 17. Juli 2011, 13.58 Uhr
Hallo mombour!

Ich muss schon lange nicht mehr alles lesen. Was ich gekauft habe, lese ich dann allerdings auch. Ausser, ich hätte mich komplett in meinen Erwartungen getäuscht. Und ja: Ich bin Materialist. Wir haben nichts anderes. Ausser vielleicht einer vagen Hoffnung.  :angel:

Grüsse

sandhofer
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: mombour on 17. Juli 2011, 21.30 Uhr
Hallo sandhofer,

immerhin bin auf auf Heideggers kleines Büchlein "Der Feldweg" gestoßen.  Das Buch hat nur 12 Seiten. Ich bin da wirklich gespannt. Wenn ich aus den 12 Seiten eine annehmbare Besprechung machen kann, landet die ins Forum.

Liebe Grüße
mombour
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: orzifar on 17. Juli 2011, 23.53 Uhr
Und ja: Ich bin Materialist. Wir haben nichts anderes. Ausser vielleicht einer vagen Hoffnung.  :angel:

Nunja, da bedarf es einer Definition des Materialismus. In philosophischer Hinsicht bin ich in weiten Teilen bei dir; wird der Begriff allerdings in der üblichen, leicht pejorativen Bedeutung verwendet, so sagt mir zumindest meine Umgebung, dass ich das Gegenteil dessen repräsentiere, was gemeinhin unter einem Materialisten verstanden wird. Schon ganz einfach deshalb, weil sehr viele "materielle" Dinge meiner Aufmerksamkeit völlig entgehen, sodass sich etwa meine Frau darüber amüsiert, wenn man mir bei einer Einladung mit derlei zu imponieren sucht - und ich nichts, aber wirklich gar nichts mitkriege. Wobei das kein bewusstes Ignorieren ist, sondern mir das einfach widerfährt.

Ich bin ja weitgehend bei dir, mombour (allerdings auch weitgehend unbuddhistisch; wobei hier zu bemerken wäre, dass des umfangreichen Schrifttums wegen es in jeder Religion einige vernünftige Sätze, Regeln geben muss (alles andere wäre gegen das Gesetz der großen Zahl ;))). Für wichtig halte ich diesbezüglich die Feststellung, dass in dieser anti-materialistischen Haltung jener negativ konnotierte Begriff des Verzichtens in der Form wie bei dir von Heidegger zitiert durch einen positiven ersetzt wird, einer, der den Gewinn eines solchen "Verzichts" aufzeigt.

lg

orzifar
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: mombour on 18. Juli 2011, 01.54 Uhr
Für wichtig halte ich diesbezüglich die Feststellung, dass in dieser anti-materialistischen Haltung jener negativ konnotierte Begriff des Verzichtens in der Form wie bei dir von Heidegger zitiert durch einen positiven ersetzt wird, einer, der den Gewinn eines solchen "Verzichts" aufzeigt.

Was das für ein Begriff sein kann, weiß ich nicht, aber den Gewinn eines Verzichts, kann ich gerne an einem Beispiel aufzeigen.  Es geht darum, wie spare ich beim Essen, ohne dass mir der Verzicht beim Esen auffällt. Das geht so:

Anstatt Grau- oder Weißbrot esse ich Vollkornbrot. Es ist nahrhaft und ich esse automatisch weniger. Nun aber das Entscheidende: Ich kaue solange, bis das Stück Brot im Mund flüssig ist. Ich lasse mir Zeit beim Essen. Wenn ich gut kaue, werde ich schnell satt. Mehr als zwei Brotscheiben braucht man dann normalerweise nicht. Mein Bruder behauptet sogar, ihm reiche nur eine Brotscheibe.

Vorteil: Ich esse weniger, spare etwas Geld. tue evtl auch etwas für meine Figur, Vollkornbrot schmeckt gut, es wird sogar süß, wenn man lange kaut. Mein Magen wird weniger belastet, weil gut vorverdaut wird. Natürlich kauen wir zu allen Mahlzeiten gründlich, dabei wir, weil wir bewusster essen,  dann leicht feststellen können, was uns wirklich schmeckt.  Es ist also nur ein Gewinn da.

Liebe Grüße
mombour
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: orzifar on 18. Juli 2011, 02.41 Uhr
Hallo!

Ich habe da in meiner Nachlässigkeit einen etwas holpernden Satz produziert, dessen Sinn unter dieser Holprigkeit gelitten haben könnte: Der Gewinn besteht für mich vor allem darin, dass materielle Dinge Zeit kosten - direkt oder indirekt. Sei es so offenkundig wie bei einem ständig klingelnden Handy oder aber auch in der Absicherung dessen, was man schon erworben hat: Ein arbeitsamer und recht betuchter Onkel von mir verbringt nicht etwa Zeit damit, diesen seinen Reichtum zu genießen, sondern in abzusichern, zu versichern, zu vergrößern - was auch immer. In jedem Fall pflegt er trotz fortgeschrittenen Alters keine Zeit zu haben (er wüsste sie wohl anders auch nicht zu nutzen), geschäftig, sorgengeplagt ist er damit ausgelastet, sich keine Chance auf Geld- und Grundstückserwerb entgehen zu lassen.

Diese Art des Lebens ist auch allgemein anerkannt: Leute tragen diese ihre Geschäftigkeit (= Wichtigkeit und Unentbehrlichkeit) wie das Allerheiligste vor sich her, sie berufen sich auf Tüchtigkeit, auf irgendeine verquere Verantwortung, welche sie zu tragen gezwungen seien (wobei man niemals weiß, wer denn einen solchen Zwang je auf sie ausgeübt habe).

Das war es ungefähr, was ich mit dem von aufeinanderfolgenden Objekten wimmelnden Satz gemeint habe. Beim Brotkauen gestehe ich nicht zu sparen, wie ich überhaupt dem Essen jene Wichtigkeit nicht zuerkenne, welche sich in den so ins Kraut geschossenen Kochsendungen unterschiedlichster Provenienz kundtut. Ich erweise der Ernährung keine sehr viel größere Aufmerksamkeit als dem Endprodukt derselben, bin leicht zufrieden zu stellen und achte einzig darauf, meinen Umfang nicht zu verdoppeln (eine Gefahr, die glücklicherweise nicht besteht).

lg

orzifar
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: sandhofer on 18. Juli 2011, 08.05 Uhr
Hallo!

Eigentlich wollte ich ja keine weltanschauliche Diskussion vom Zaun reissen. Sondern nur dartun, dass wieder einmal viel zu viele Bücher der Lektüre harren bei mir. Neue, noch nie gelesene und solche, die einer Zweit-, Dritt- oder sonstigen Wiederholungslektüre harren.

Grüsse

sandhofer
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: orzifar on 18. Juli 2011, 13.29 Uhr
Ich glaubte zu wissen, dass dir an der Diskussion nicht gelegen war ;). Abseits davon verstehe ich im übrigen trotz des Argumentes, dass man "seine Gegner kennen müsse" nicht wirklich den Kauf von Steinerschen Büchern. Bei aller Redlichkeit: Mit jedem Blödsinn muss man sich nicht auseinandersetzen.

lg

orzifar
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: mombour on 18. Juli 2011, 16.23 Uhr
Hallo,

ich habe ganz früher mal ein wenig Steiner gelesen. "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? " und ähnliches. Habe alles wieder vergessen. Im Grunde genommen müsste man sich dann auch mit der Theosophie beschäftigen, Blavatsky....  Mich interessiert so etwas gar nicht mehr. Zu abgedreht. Ich habe früher mal mit Begeisterung Paul Brunton gelesen, der in einem Buch dann behauptete, irgendwann in späterer Zeit stehen die ägyptischen Mumien wieder auf.. Zu meiner Zeit war noch folgendes in: :Elisabeth Haich: "Einweihung", " Autobiografie eines Yogi" von Paramahansa Yogananda,  Prof. Dr. Walter Hinz: "Geborgenheit".  Das sind alles gegnerische Bücher ;D, darunter das Buch von Yogananda noch das interessanteste ist. Ich bin aber über diese Art von Literatur hinausgewachsen und lese so etwas seit Jahrzehnten nicht mehr.  Das  alles muss man nicht zwingend lesen, wirklich nicht.

Liebe Grüße
mombour
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: sandhofer on 18. Juli 2011, 20.03 Uhr
Hallo!

Abseits davon verstehe ich im übrigen trotz des Argumentes, dass man "seine Gegner kennen müsse" nicht wirklich den Kauf von Steinerschen Büchern. Bei aller Redlichkeit: Mit jedem Blödsinn muss man sich nicht auseinandersetzen.

"Kein Mensch muss müssen und ein sandhof'r müsste?" - Nein, guter Nathan, natürlich hast Du Recht. Ich muss nicht. Jedenfalls nicht in dem Sinne, dass mich einer mit vorgehaltenem Revolver zwänge. Allerdings halte ich Steiner für einen der "Denker" (man beachte bitte die Anführungszeichen!), die unsere Gegenwart recht deutlich prägen. Aktuell vielleicht gar mehr als der einst omnipräsente Freud. Natürlich hast Du Recht, mombour, ich sollte mich konsequenterweise dann auch mit der Theosophie beschäftigen. Kommt vielleicht noch. Allerdings möchte ich mich gegen die Mehrzahl ("Steinersche Bücher") doch verwehren. Es handelt sich um eines - wenn auch ein recht dickes.  ;) Abgesehen von der Antrophosophie: Steiners Ausgabe der Goehte'schen naturwissenschaftlichen Schriften in der Sophien-Ausgabe ist m.W. auch heute noch die umfangreichste - wenn auch philologisch nicht über jeden Zweifel erhaben. Dann hat Steiner einen meiner Lieblinge, Christian Morgenstern, "bekehrt", so bekehrt, dass er seine herrlichen Galgenlieder völlig fallen liess.

Grüsse

sandhofer
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: Anita on 22. Juli 2011, 12.30 Uhr
Allerdings halte ich Steiner für einen der "Denker" (man beachte bitte die Anführungszeichen!), die unsere Gegenwart recht deutlich prägen. Aktuell vielleicht gar mehr als der einst omnipräsente Freud.

Halte ich auch so, und lese gerne hier im Forum. Eine Seite kann man immer erst dann recht verstehen, wenn man auch die Gedanken der anderen kennt. Drum bewundere ich es eher, wenn du Steiner liest.

LG
Anita
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: sandhofer on 22. Juli 2011, 19.18 Uhr
Hallo!

@Anita: Ich weiss noch nicht, ob ich Steiner verstehen will oder ihn heruntermachen.  :angel:

@orzifar: Ich werde versuchen, Xenophon noch 'reinzuquetschen. Start sofort, nehme ich an?  ;)

Grüsse

sandhofer
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: orzifar on 22. Juli 2011, 23.49 Uhr
@orzifar: Ich werde versuchen, Xenophon noch 'reinzuquetschen. Start sofort, nehme ich an?  ;)

Immer doch ;).

Ich bin dem Argument gegenüber skeptisch, dass man sich mit solchen Dingen wirklich auseinandersetzen muss, um sie auch kritisieren zu können. Mit dem genau gleichen Worten versuchten mich auch die Wachtürmler an der Wohnungstür zu überzeugen, dennoch verweigere ich ihnen meine Gefolg- und Leseschaft.

Steiner mag einen Einfluss ausüben (das tut auch die Jungfrauengeburt), aber er ist kein Denker (oder aber man zählt auch Boris Becker und Dieter Bohlen zu denselben). Jemand, der sich nicht entblödet über Engel und deren metaphyische Beschaffenheit zu philosophieren, der sich über Alchemie und Atlantis ausließ, von Wiedergeburt schwafelte, theosophische Tanzstile kreierte, dem ein geheimes, fünftes Evangelium offenbart wurde mit zwei Jesuknaben - und unzählige ähnliche Schwachsinnigkeiten mehr - dem wäre wohl eher der Gang zu einem Arzt seines Vertrauens zu raten gewesen. Er war ein völlig durchgeknallter Esoteriker, der sich vom Blut Jesu eine spirituelle Menschheitsevolution erwartete, deren Ziel in der Anthroposophie liegt. Das einzige, was daran fasziniert ist die Tatsache, dass dieser hochgradige und hochprozentige Schwachsinn immer noch en vogue ist.

lg

orzifar
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: sandhofer on 23. Juli 2011, 07.20 Uhr
Hallo!

Ich bin dem Argument gegenüber skeptisch, dass man sich mit solchen Dingen wirklich auseinandersetzen muss, um sie auch kritisieren zu können.

Nun ja - es kursiert hierzulande sehr viel, das das Etikett "Rudolf Steiner" trägt: Schulen (vom Kindergarten bis zum Gymnasium), Spitäler (wohin alle dem Tod geweihten und von der Schulmedizin de facto aufgegebenen Krebskranken pilgern, in der Hoffnung auf ein Mirakel) etc. Es ist immer ein schöner Effekt, wenn man mit "Schülern" irgendeines Propheten diskutiert (die "Zeugen Jehovas" oder eben "Wachtürmler" eignen sich auch sehr gut), und diese feststellen müssen, dass man das Werk ihres Propheten mindestens so gut wenn nicht besser kennt als sie. Von Zeit zu Zeit tu ich so was gern.  ;D

Steiner mag einen Einfluss ausüben (das tut auch die Jungfrauengeburt), aber er ist kein Denker (oder aber man zählt auch Boris Becker und Dieter Bohlen zu denselben).

Weshalb ich mich mit ersterer auch auseinander gesetzt haben. "Denker" habe ich ja absichtlich in Anführungszeichen gesetzt.

Jemand, der sich nicht entblödet über Engel und deren metaphyische Beschaffenheit zu philosophieren, der sich über Alchemie und Atlantis ausließ, von Wiedergeburt schwafelte, theosophische Tanzstile kreierte, dem ein geheimes, fünftes Evangelium offenbart wurde mit zwei Jesuknaben - und unzählige ähnliche Schwachsinnigkeiten mehr - dem wäre wohl eher der Gang zu einem Arzt seines Vertrauens zu raten gewesen.

Du hast wohl Recht. Aber siehst Du: All das, was Du hier schreibst - davon weiss ich nichts. Weil ich mich um Steiner bisher wirklich nicht mal so viel gekümmert hätte, dass ich auch nur einen Lexikon-Eintrag über ihn gelesen hätte.

Grüsse

sandhofer
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: Anita on 23. Juli 2011, 12.05 Uhr
@Anita: Ich weiss noch nicht, ob ich Steiner verstehen will oder ihn heruntermachen.  :angel:

Um jemanden angreifen zu können, muss man immer erst einmal seine Gedanken verstehen. Soll ja dann auch wehtun, wenn man loslegt, oder?  :cherie:

LG
Anita
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: orzifar on 23. Juli 2011, 15.56 Uhr
@Anita: Ich weiss noch nicht, ob ich Steiner verstehen will oder ihn heruntermachen.  :angel:

Um jemanden angreifen zu können, muss man immer erst einmal seine Gedanken verstehen.

Im Prinzip - ja. Allerdings ist in solchen (Steinerschen) Fällen die Lage eine andere: Es gibt an Offenbarungen nichts zu verstehen, die glaubt man (oder auch nicht). Ich weiß nicht, wer lt. Steiner ihm das fünfte Evangelium von den zwei Jesukindern diktiert hat (ich meine mich aber erinnern zu können, dass er das Ursprungsrecht für diese Doppelgeburt gar nicht in Anspruch nehmen kann, eine solche Theorie gab's schon früher), wobei das erste Kindchen eine Reinkarnation Zarathustras gewesen sein soll und sich mit dem zweiten Jesukind auf wundersame vereinigte. Endpunkt des Wunders ist die Anthroposophie.

Die obskuren Ideen einer Blavatsky (einer der ersten, die sich mit Plagiatsvorwürfen beschäfigen musste, arme Propheten), vor allem deren Antisemitismus hat später Lanz von Liebenfels übernommen, später die Nationalsozialisten, die Rassentheorie stammt aus diesen theosophischen Quellen. Juden wurden als minderwertig, als abnorme Bindeglieder zwischen den Rassen angesehen (während das blondhaarig-blauäuige Ideal fröhliche Urständ feierte). In einer Ausbildungsbroschüre für Lehrer der Waldorfschulen heißt es: "Der Keim zum Genie ist der arischen Rasse bereits in ihre atlantische Wiege gelegt worden."

Naja, wer's mag ;).

lg

orzifar
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: Anita on 23. Juli 2011, 18.44 Uhr
Im Prinzip - ja. Allerdings ist in solchen (Steinerschen) Fällen die Lage eine andere: Es gibt an Offenbarungen nichts zu verstehen, die glaubt man (oder auch nicht).

Ich habe mit Anfang 20 meinen ersten Versuch, und da recht lang, unternommen, mich mit dem Kosmos der Anthroposophie auseinander zu setzen und vor kurzer Zeit nochmals, auch Theosophie nach Steiner. Ich bin nie ins Innerste vorgedrungen, weil viel zu komplex und eine ganz andere Weltsicht. Dabei hatte ich auch nie die Geduld mich wirklich auf dieses tiefe Thema einzulassen. Deshalb denke ich, wenn man nur hier und da ein paar Zitate von Steiner in den Raum wirft, völlig am Kern der Theorie vorbei zielt.
Selbiges wird und wurde immer mit Nietzsche betrieben. Wenn Steiner´s Ansichten irgendwie "braune Suppe" wären, ich denke, dann gäbe es keine Waldorfschulen mehr ;)

LG
Anita
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: orzifar on 23. Juli 2011, 18.58 Uhr
Wenn Steiner´s Ansichten irgendwie "braune Suppe" wären, ich denke, dann gäbe es keine Waldorfschulen mehr ;)

Es gibt sowohl in Österreich als auch Deutschland Untersuchungen wegen des Ariertums und Antisemitismus in Waldorfschulen (mit einem Antrag auf Verbot derselben). In Frankreich kümmerte sich mittlerweile die Sektenkommission um die Schulen. Gerade der Antisemitismus als auch der arische Gedanke ist konstituierender Teil der Anthroposophie. Wenn du dich damit auseiandergesetzt hast, solltest du es ohnehin wissen. Diese Sendung (http://www.akdh.ch/ps/ps_report.html) meine ich gesehen zu haben und ist nur einer von unzähligen entsprechenden Berichten. Da aber sowohl die Esoterik als auch der Antisemitismus (oder die Schwachsinnigkeiten religiöser Provenienz) durchaus salonfähig sind, dauert's häufig mit Verboten. Und braune Suppe wird halt dort nicht verboten, wo eine Affinität zu derselben besteht (oder man sie halt nicht sehen will). Und: Aus Sätzen wie "Wenn Steiner´s Ansichten irgendwie "braune Suppe" wären, ich denke, dann gäbe es keine Waldorfschulen mehr ;)" spricht - mit Verlaub - eine etwas naive Obrigkeitsgläubigkeit, bei der ich zumeist nicht weiß, ob ich schmunzeln oder doch schon beunruhigt sein soll ;).

lg

orzifar
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: sandhofer on 23. Juli 2011, 21.29 Uhr
Steiner komplex und tief - nach allem, was ich weiss: nein, ich denke nicht.

A propos braune Suppe und Esoterik. Die Zusammenhänge gibt es und sie sind erschreckend gross und vielfältig. Auch mein Freund Gurdjieff hat da seine Wurzeln und seine Blüten. Es wäre ein Wunder, wenn Steiner nicht kleinere oder grössere Spritzer dieser Jauche aufwiese. Nebenbei allerdings: Hitler hat persönlich nie viel von Esoterik gehalten.
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: orzifar on 23. Juli 2011, 21.51 Uhr
Hitler hat persönlich nie viel von Esoterik gehalten.

Naja, von Blavatskys Wurzelrassenlehre (die die Theosophen übernommen haben) führt direkt der Weg über Lanz von Liebenfels (der sich explizit auf Blavatsky beruft und der die zweifelhafte Ehre für sich in Anspruch nehmen kann, als erster die Hakenkreuzfahne in ihrer europäischen, nicht indischen Version, gehisst zu haben) und Guido von List zu Hitler. Der im übrigen auch noch Anhänger von Hörbigers Welteislehre war. Schon ein bissi eso ;).

lg

orzifar
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: mombour on 24. Juli 2011, 06.42 Uhr
Hallo orzifar,

ich weiß gewiss, dass sich Nationalsozialisten mit seltsamen esoterischen Anwandlungen beschäftigt haben (z.B. Welt-Eis-Lehre) ich weiß aber auch, das die Anthroposophische Gesellschaft von den Nationalsozialisten verboten worden ist.
 HIER (http://de.wikipedia.org/wiki/Anthroposophie#W.C3.A4hrend_des_Nationalsozialismus).

Im Jahre 1909 hat sich Rudolf Steiner vom Rassenbegriff der Theosophen distanziert:

   
Quote from: siehe Wikipedia-Artikel "Anthroposophie"
„Es ist ja durchaus begreiflich, dass eine jede Bewegung sozusagen ihre Kinderkrankheiten hat und dass man im Anfang der theosophischen Bewegung die Sache so dargestellt hat, als wenn sozusagen die Erde in sieben Zeiträume zerfiele – man nannte das Hauptrassen – und jede der Hauptrassen in sieben Unterrassen; und dass das alles sich so stetig wiederholen würde, so dass man immer von sieben Rassen sprechen könnte und sieben Unterrassen. Aber man muß über die Kinderkrankheiten hinauskommen und sich klar sein darüber, daß der Rassenbegriff aufhört eine jegliche Bedeutung zu haben gerade in unserer Zeit.“[69]
Quelle (http://de.wikipedia.org/wiki/Anthroposophie#Rassismusvorw.C3.BCrfe)

Liebe Grüße
mombour
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: sandhofer on 24. Juli 2011, 07.26 Uhr
Hallo zusammen!

Die frühe NSDAP hat viel von der Ariosophie übernommen, stimmt. Hitler hat Lanz von Liebenfels einmal besucht, und ein paar Hefte von dessen Zeitschrift "Ostara" muss er gelesen haben, welche, kann man allerdings nicht mehr rekonstruieren. (Lanz von Liebenfels gab Hitler sogar Geld, damit der wieder mit der Trambahn nach Hause fahren konnte.) Eine direkte Verbindung Guido von Lists zu Hitler kann man, m.W., nicht nachweisen. Die Behauptung, dass Hitler seine Weltanschauung 1:1 von List übernommen und von Wien nach München transferiert hätte, tauchte zum ersten Mal 1932 als gegen Hitler gerichtete Polemik auf und wurde dann von Freund und Feind übernommen. Gegenseitige Abhängigkeiten und Einflüsse sind wohl vorhanden - im dem Sinne, dass da im Osten des deutschen Sprachraums ein Unbehagen zu blühen begann innerhalb der Deutschsprachigen, die ihren politischen und wirtschaftlichen Einfluss in Kakanien zusehends verloren, was - wie immer - besonders den Kleinbürger beschäftigte und zu abstrusen Verschwörungstheorien und weltanschaulichen Kombinationen hinriss. (Es gibt auch adlige Kleinbürger.)

Es wurden im übrigen die meisten dieser ariosophischen Gesellschaften dann vom fest im Sattel sitzenden Nationalsozialismus verboten. Man konnte schliesslich auch keine gleichgesinnten Rivalen neben sich dulden ...  >:D

Grüsse

sandhofer
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: Anita on 24. Juli 2011, 12.17 Uhr
Hier mal eine Gegendarstellung: (http://www.waldorf.net/html/texte/kommission.htm)

Quote
Die Kommission kommt erneut zu dem Ergebnis, dass Mutmaßungen, Rassismus gehöre inhärent zur Anthroposophie oder Steiner gehöre gar zu den ideellen Wegbereiter des Holocaust, kategorisch abgelehnt werden müssen. Es hat sich vielmehr herausgestellt, dass Steiner im Gegenteil bereits von 1900 an unter anderem in der deutschen Zeitschrift "Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus" vor den Gefahren des Antisemitismus gewarnt hat.

Die bezeichneten 16 Aussagen stuft die Kommission als ungeschickt, bedenklich, stark beleidigend oder ernsthaft diskriminierend ein.

Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: orzifar on 24. Juli 2011, 13.56 Uhr
Der Wikipedia-Artikel über Steiner ist recht informativ und vermittelt (mir) einen Eindruck davon, wie es zu einem solchen Lebenslauf (Werk) kommen kann. Das Zitat von Tucholsky spiegelt das wieder, was ich häufig in Bezug auf derartig erleuchtete Gurus immer wieder vermute: "„Rudolf Steiner, der Jesus Christus des kleinen Mannes, ist in Paris gewesen und hat einen Vortrag gehalten. […] Ich habe so etwas von einem unüberzeugten Menschen überhaupt noch nicht gesehen. Die ganze Dauer des Vortrages hindurch ging mir das nicht aus dem Kopf: Aber der glaubt sich ja kein Wort von dem, was er da spricht! (Und da tut er auch recht daran.) […] Wenns mulmig wurde, rettete sich Steiner in diese unendlichen Kopula, über die schon Schopenhauer so wettern konnte: das Fühlen, das Denken, das Wollen – das ‚Seelisch-Geistige‘, das Sein. Je größer der Begriff, desto kleiner bekanntlich sein Inhalt – und er hantierte mit Riesenbegriffen.[...]" (Fettdruck von mir). Eines aber ist schon faszinierend (und Tuchholsky weist auch darauf hin): Es kann nichts so blöd, dumm, abgründig sein, man kann Offenbarungen haben wie Mohammed, Mr. Smith oder Steiner: Immer findet sich irgendeine gläubige Gemeinde, die den größten Unsinn als Wahrheit empfindet. Was den Guru selbst anlangt habe ich da (wie Tucholsky) oft meine Zweifel, wie's mit dem Glauben bestellt ist. Vielleicht kann intensive Autosuggestion bewirken, dass man den eigenen Schmarrn irgendwann glaubt. Auch, weil man das zumindest zur Schau stellen muss.

(Mein Grundstück grenzt an das eines solches Eso-Gurus, der immer wieder zumeist Damen mittleren Alters nackicht um ein Lagerfeuer drapiert und durch Aroma-Therapie ihre aufgestauten sexuellen Energien zu befreien sucht, natürlich nicht ganz kostenfrei. Er hat mir in wohlklingenden Worten von der kosmischen Energie des Feuers erzählt, von spiritistisch befreienden Düften (so nebenbei liegt er im Streit mit einem anderen Nachbarn, der von wohlriechend nichts weiß und ihn immer wieder wegen Geruchsbelästigung anzeigt, vermutend, dass der Guru alte Socken oder Autoreifen verbrennen würde; das aber muss ich in Abrede stellen, so schlecht riecht's nicht), auch von Engeln und Geistwesen und obschon ich des lieben Friedens wegen darum bemüht war, ein äußerst aufgeschlossenes Gesicht zu machen, erging's mir wie weiland dem Wächter des Pontius Pilatus im Leben des Brian: Ich bekam einen veritablen, um so stärkeren, weil lange unterdrückten Lachkrampf, während er mit wahrhaft kosmischen Lauten die Engel zu beschwören versuchte - und jeder weiß um die Vergeblichkeit von Versuchen, sich wieder einzukriegen - vor allem dann, wenn das Gegenüber mit den Beschwörungen fortfährt. Ich habe (ohne alle Übertreibung) Tränen gelacht, ihn aber über die wahre Ursache meiner Heiterkeit im Unklaren gelassen, wobei er mich schließlich mit den Worten verabschiedete, dass er sich glücklich schätze, einen derart fröhlichen Nachbarn zu besitzen.)

Glaubt er an seine Aromatherapie? Sicher bin ich mir nicht, ich habe eher den Eindruck, dass er an sein Bankkonto glaubt. Andererseits hat er seinen Sinn und Zweck erfüllt, die wenigen flüchtigen Begegnungen waren mir immer ein wahrer Quell der Heiterkeit (auch in der Erinnerung) - und was kann man mehr verlangen vom Leben als einen derart wunderbaren Lachanfall, zu dem mich seine Ausführungen brachten?

lg

orzifar

der sich aber trotzdem wieder von der Esoterik ab- und dem historischen Sokrates zuwenden wird.
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: sandhofer on 25. Juli 2011, 12.13 Uhr
Hallo!

"Guru" ist - ein bisschen Begabung als Selbstdarsteller vorausgesetzt - ein prächtiges und lukratives Geschäftsmodell. So eine Karriere habe ich mir auch schon überlegt ...  :angel:

(Mein Grundstück grenzt an das eines solches Eso-Gurus, der immer wieder zumeist Damen mittleren Alters nackicht um ein Lagerfeuer drapiert und durch Aroma-Therapie ihre aufgestauten sexuellen Energien zu befreien sucht, natürlich nicht ganz kostenfrei.

Er könnte sein Geschäftsmodell erweitern und auch Damen etwas jüngeren Datums mtieinbeziehen. Dann würde ich nicht zögern, als Partner einzusteigen.  ;D

Grüsse

sandhofer
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: orzifar on 27. Juli 2011, 15.11 Uhr
Ich hatte eher an kombinierte Schweige- und Arbeitsseminare gedacht. 500 Euro pro Wochenende, spartanische Kost, alle müssen die Klappe halten und mein doch recht umfängliches Grundstück auf Vordermann bringen. Weitere Geschäftsfelder, die auch mein Nachbar schon erschlossen hat: Er braut Essenzen, homöopathisches Viagra auf Pflanzenbasis, die Ampulle für 60 Euro. Außerdem Trommelseminare (das einzige, was mich ein wenig nervt), allerdings ist sein Haus rund 200 Meter entfernt, dazwischen Wald, sodass sich die Lärmbelästigung in Grenzen hält (und mit kaum mehr als einer Stunde pro Woche erträglich ist). Auf Huldigungen und nackte Körper leiste ich gerne Verzicht, sofern die Truppe sich daran hält, keine akustische Umweltverschmutzung zu betreiben.

Im übrigen gäbe es noch einiges Amüsantes und Erstaunliches über den guten Mann zu berichten, für die nächsten Mußestunden will ich mir derlei vornehmen.

lg

orzifar
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: sandhofer on 28. Juli 2011, 15.28 Uhr
Von einer Frau Gartenpflege zu erwarten, halte ich für riskant. Frauen betrachten Pflanzen als ihre natürlichen Feinde, denen sie in Akten äusserster Grausamkeit die Fortpflanzungsorgane abschneiden, um sie als Trophäen im Wohnzimmer zu präsentieren. (Aber meine Sammlung an Schrumpfköpfen muss ich im Keller lagern ...)
Title: Re: Eigentlich wollte ich ja ...
Post by: orzifar on 28. Juli 2011, 17.12 Uhr
Von einer Frau Gartenpflege zu erwarten, halte ich für riskant. Frauen betrachten Pflanzen als ihre natürlichen Feinde, denen sie in Akten äusserster Grausamkeit die Fortpflanzungsorgane abschneiden, um sie als Trophäen im Wohnzimmer zu präsentieren. (Aber meine Sammlung an Schrumpfköpfen muss ich im Keller lagern ...)

 ;D ;D - allerdings kann von Gartenarbeiten hier nicht gesprochen werden: Das wären vielmehr Urwaldrodungen. Und eigentlich möchte ich mir diese Wildnis auch bewahren, außerdem würde Klein-Orzifar eine Planierung nicht gutheißen. (Mein Weingarten wurde einmal von Amts wegen besichtigt - man wollte Steuern erheben - und trotz meiner Ankündigung, dass der damit beauftragte Beamte reißfeste Kleidung und gutes Schuhwerk mitbringen solle, wurde dieser mein Ratschlag nicht beherzigt. Das Ergebnis war ein hilfloser Staatsdiener, der inmitten von Dornen (viel Weißdorn, ich habe ihm von Proust erzählt, aber der gute Mann war nicht belesen) und Gestrüpp keinen gangbaren Weg aus dem Dickicht fand und wie weiland Jesu als Mann von "Blut und Wunden" auf allen Vieren durchs Unterholz kroch. Immerhin hatte die Aktion eine Steuerbefreiung zur Folge.)

lg

orzifar